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Fri Sep 05 15:49:17 CEST 2025
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag dürften sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt auch in der neuen Woche eher zurückhalten. Angesichts der Jobdaten dürfte einer US-Leitzinssenkung Mitte September zwar kaum noch etwas im Wege stehen, gleichzeitig kommen aber Konjunktursorgen auf. Von seinem jüngsten Kursrutsch hat sich der Dax schon merklich erholt - ob das so weiter geht, scheint aber erst einmal offen.
Es würden Stimmen laut, die sinkende Zinsen beim nächsten Sitzungstermin der US-Notenbank am 17. September als verspätet einstuften, so Marktexperte Andreas Lipkow. Gleichwohl könnte Fed in der übernächsten Woche erneut zum Retter der Märkte avancieren, kommentierte Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades.
"Nach einem holprigen Start in den Börsenmonat September haben die Anleger wieder in ihren optimistischen Kaufmodus zurückgefunden", schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege vom Broker Robomarkets. Der Dax bleibe ein Stehaufmännchen. Trotz geopolitischer Risiken und hoher Anleiherenditen seien die Anleger weiterhin risikobereit. Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets erinnerte daran, dass der deutsche Leitindex trotz negativer Nachrichten wochenlang gestiegen war. Wenn die Stimmung aber einmal kippe, könne das viel Geld kosten.
Mit dem schwachen Arbeitsmarktbericht sei die Tür für eine Zinssenkung der Fed förmlich aufgerissen, kommentierte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, verwies aber auf die am Donnerstag anstehenden Verbraucherpreisdaten in den USA: "Treiben die Preiserhöhungen die US-Inflation bereits im August auf 3 Prozent oder gar darüber, dann würden die Inflationsbedenken spürbar zunehmen." Dies könne auch die Erwartungen an eine Zinssenkung noch einmal ins Wanken bringen.
Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 11. September dürfte angesichts der gespannten Blicke auf die Fed beinahe zur Nebensache werden. Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank warnte jedoch, dass die spürbar höheren US-Zölle erst jetzt bei den Unternehmen der Eurozone ankämen. Auch wenn bei der kommenden Sitzung mit einer Fortsetzung der Zinssenkungspause gerechnet werde, könne die EZB im Herbst daher zumindest noch einen letzten Zinsschritt vornehmen.
Dabei gehe es laut Halver auch um eine "finanziellen Schmerzlinderung für völlig überschuldete Euro-Länder". Hier sei Frankreich das neue Sorgenkind. Am Montag will der französische Ministerpräsident Francois Bayrou die Vertrauensfrage im Parlament stellen. Im Falle eines Scheiterns erwartet Halver weiter steigende Risikoaufschläge für französische Anleihen, was die Kreditzinsen Frankreichs erhöhe. Die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen, Helaba, schreiben gar von einem drohenden Teufelskreis zwischen Zöllen und Schuldendruck.
Die US-Zölle belasteten zuletzt auch die deutsche Industrie, die im Juli den nächsten Auftragsdämpfer hinnehmen musste. Großaufträge ausgeklammert, setze sich die träge Erholung aber fort, konstatierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Erstaunlich ist die Tatsache, dass trotz der von Donald Trump verhängten Zölle die Auftragseingänge überhaupt einen positiven Trend ausweisen." Die deutsche Wirtschaft könne den Zollquerelen trotzen. Zu Wochenbeginn folgen Daten zur Industrieproduktion.
Unternehmensseitig dürften am Montag außerdem die Rückversicherer rund um Munich Re und Hannover Rück anlässlich des jährlichen Branchentreffens in Monte-Carlo im Fokus stehen. Am Dienstag könnten die Autowerte zur Eröffnung der internationalen Automesse IAA Mobility einen Blick wert sein. Obendrein stehen mit Quartalszahlen von Oracle , Inditex und Adobe im Wochenverlauf international einige Unternehmensberichte an, die sich auch auf deutsche Aktien auswirken könnten./niw/gl/mis
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---
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