Nachrichten Detail
Sun Jun 22 18:10:38 CEST 2025
(mit neuen Informationen zur Ausreise deutscher Staatsbürger aus Israel aktualisiert)
BERLIN (dpa-AFX) - Nach den nächtlichen Angriffen der USA auf iranische Atomanlagen hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) den Iran dazu aufgefordert, "sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen". Das teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius am Sonntag mit.
Zuvor hatte am Morgen angesichts der Entwicklung das Sicherheitskabinett der Bundesregierung unter Leitung von Kanzler Merz getagt. Aus Regierungskreisen hieß es, Merz habe sich im Anschluss mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premier in einer digitalen Schalte über die neue Eskalation im Nahen Osten beraten. Ergebnisse dieser Abstimmungen waren am Nachmittag zunächst nicht bekannt.
Regierung geht von großen Schäden an Irans Atomprogramm aus
Die Bundesregierung geht laut Kornelius davon aus, dass "große Teile des iranischen Nuklearprogramms durch die Luftschläge beeinträchtigt" worden seien. Eine genaue Schadensanalyse werde aber erst später möglich sein.
Die USA hatten in der Nacht zum Sonntag an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen und drei iranische Atomanlagen attackiert. Darunter war auch die gut befestigte unterirdische Uran-Anreicherungslage Fordo. Wie US-Generalstabschef Dan Caine am Sonntag mitteilte, kamen dabei "14 massive bunkerbrechende Bomben" zum Einsatz.
Kanzleramtschef Frei fordert Friedensgespräche
Kanzleramtsminister Thorsten Frei forderte angesichts der Lage direkte Friedensgespräche zwischen dem Iran, den USA und Israel. "Wir versuchen, jede Möglichkeit der Diplomatie zu nutzen, um hier zu einer Lösung des Konfliktes zu kommen", sagte der CDU-Politiker dem ARD-Hauptstadtstudio.
Frei betonte, dass es eine direkte Gefährdung Israels und weit über die Region hinaus gegeben habe. Es sei definitiv so, "dass der Iran die Gespräche der vergangenen Jahre genutzt hat, hauptsächlich um Zeit zu gewinnen". Ziel des Mullah-Regimes sei es gewesen, die Atomwaffe zu bekommen und "Mittelstreckenraketen zu entwickeln, die diese Waffen dann eben auch nicht nur in weite Regionen des Nahen Ostens, sondern eben auch bis nach Europa bringen".
Deutschland wolle einen Beitrag dazu leisten, gemeinsam mit Großbritannien und Frankreich und an der Seite der USA eine gute Lösung zu finden, die nicht zu einer weiteren Eskalation führe. "Aber ob das gelingt, vermag ich im Augenblick nicht zu sagen", sagte Frei.
Mehrere Politiker und Juristen sehen Völkerrechtsbruch
Andere deutsche Politiker reagierten teils sehr kritisch auf die jüngste Eskalation. So betonte etwa der ehemalige SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich im "Tagesspiegel" die Gefahr weiterer Kriege und Destabilisierung in der Region.
Die Grünen-Fraktionsvize Agnieszka Brugger forderte die USA auf, die völkerrechtliche Legitimation für ihr Vorgehen darzulegen. "Militäreinsätze bezogen auf nukleare Anlagen sind besonders gefährlich und vom Völkerrecht nicht gedeckt", erklärte Brugger.
Der Linken-Vorsitzende Jan van Aken kritisierte die US-Angriffe als völkerrechtswidrig. Nur Verhandlungen könnten eine iranische Atombombe verhindern, sagte van Aken. Alle Seiten sollten nun deeskalieren und von weiteren Angriffen absehen. "Wenn der Westen selbst das Völkerrecht verletzt, wird es umso schwerer, globale Unterstützung für die Ukraine und den Kampf gegen den Völkerrechtsverletzer Putin zu gewinnen", warnte van Aken. "Für Putin war das heute daher wieder einmal ein guter Tag."
Auswärtiges Amt kündigt bislang keine weiteren Sonderflüge an
Das Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und Iran könnte die Lage auch für Deutsche verschärfen, die aus beiden Ländern ausreisen wollen. Derzeit gibt es weder aus dem Auswärtigen Amt noch aus dem Bundesverteidigungsministerium konkrete Ankündigungen neuer Sonderflüge für deutsche Staatsangehörige, die Israel verlassen wollen.
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es: "Sofern die Lage es zulässt, sind wir entschlossen, bei Bedarf auch weitere Sonderflüge durchzuführen." Auch die Möglichkeit weiterer Flüge der Luftwaffe werde "in engem Austausch mit den israelischen Behörden geprüft". Das Verteidigungsministerium teilte auf dpa-Anfrage dazu mit, dass diese Flüge "aus Gründen der militärischen und operationellen Sicherheit" nicht vorab kommuniziert würden.
Zuletzt war am Samstagabend ein Charterflug mit 123 Deutschen an Bord aus der jordanischen Hauptstadt Amman in Frankfurt am Main gelandet. Es war bereits der dritte Sonderflug, den das Auswärtige Amt von Jordanien aus für Menschen, die aus Israel ausreisen wollten, organisiert hatte. Daneben hatte die Bundeswehr in der Nacht zu Samstag mit zwei Maschinen erstmals deutsche Staatsbürger per Sondergenehmigung direkt aus Tel Aviv ausgeflogen. So konnten insgesamt 64 deutsche Staatsbürger das Kriegsgebiet verlassen.
Deutsche sollen Ausreisewunsch explizit hinterlegen
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, dass deutsche Staatsbürger in Israel, die ausreisen wollen, weiterhin "dringend" dazu aufgerufen seien, sich auf der Krisenvorsorgeliste Elefand zu registrieren und dabei explizit den Ausreisewunsch zu vermerken. Die Übergänge nach Jordanien seien weiter geöffnet./yydd/DP/he
Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.
Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.


© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.
Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!