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Fri Jun 20 15:23:28 CEST 2025
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Entwicklung des israelisch-iranischen Kriegs bleibt in der neuen Woche ein wichtiger Faktor für die angeschlagenen Börsen. Nach wie vor ist unklar, ob und wann die USA direkt in den Konflikt eingreifen werden - auch wenn Präsident Donald Trump sich zuletzt selbst einen Entscheidungszeitraum von zwei Wochen gesetzt hat. Eine Reihe wichtiger geldpolitischer Weichenstellungen haben die Anleger dagegen schon hinter sich. Nun rücken die ersten Unternehmenszahlen zur jüngsten Geschäftsentwicklung zunehmend in den Fokus - und das Ende der Verhandlungsfrist im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union im Juli.
Mit Trumps Ankündigung zum Iran steige wieder die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung im Nahen Osten, schreibt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. "Keiner weiß allerdings, ob sich der wankelmütige Präsident selbst an diese Deadline halten wird oder welchem Zweck genau diese Entscheidung dienen soll."
Auch Analyst Christian Henke vom Broker IG hat Zweifel an Trumps Geduld. Die Vereinigten Staaten könnten schon in Kürze Ziele des iranischen Atomprogramms angreifen und so selbst zum Ziel von Gegenangriffen werden, so seine Befürchtung. Eine iranische Blockade der für die weltweite Ölversorgung wichtigen Wasserstraße von Hormus würde zudem die Ölpreise und damit auch die Inflation nach oben treiben - "darunter dürften dann die Aktienmärkte leiden".
Dem Dax , der schon weit von seinem Rekordhoch zurückgefallen ist, droht in diesem Szenario laut Henke eine Beschleunigung der aktuellen Korrektur. Anfang Juni hat der deutsche Leitindex mit 24.479 Punkten seine letzte Bestmarke aufgestellt. Seitdem geht es fast nur noch bergab. Die für den kurzfristigen Trend wichtige 21-Tage-Durchschnittslinie ist bereits vor Tagen gefallen. An der kurz- bis mittelfristig bedeutsamen 50-Tage-Linie hat sich das Börsenbarometer dank der aktuellen Stabilisierung gerade noch gefangen.
Seit Jahresbeginn steht der Dax aber immer noch um Längen besser da als die anderen wichtigen europäischen Aktienindizes - von den US-Börsen ganz zu schweigen. Zu den wenigen Indizes, die in der zu Ende gehenden ersten Jahreshälfte noch stärker als der Dax gestiegen sind, zählen der Hongkonger Hang Seng und der südkoreanische Kospi .
Bei dem Vergleich der internationalen Indizes mit den deutschen Börsenbarometern gilt es zwar zu beachten, dass hierzulande bei der Berechnung der Index-Stände Dividenden berücksichtigt werden, was international unüblich ist. Das lässt die Wertentwicklung des Dax etwas besser aussehen, doch auch ohne Berücksichtigung der Ausschüttungen ändert sich das Bild nicht wesentlich.
Bislang zeigten sich die Märkte recht unbeeindruckt von der Entwicklung im Nahen Osten, konstatiert Anlagestratege Mark Dowding von RBC BlueBay Asset Management. Selbst die Ölpreise seien seit Beginn des Konflikts nur um etwa 10 US-Dollar gestiegen. Eine Blockade der Straße von Hormus hält Dowding für eher unwahrscheinlich, da sie auch Irans Verbündetem China schaden würde. Zudem hätten die USA wenig Interesse an einem direkten Engagement in dem Krieg, da auch Trumps Anhänger in dieser Frage gespalten seien.
Mit Blick auf die Konjunktur stehen zu Beginn der neuen Woche weltweit Einkaufsmanagerdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor auf der Agenda. Für Deutschland wichtig sein dürften das Ifo-Geschäftsklima (Dienstag) und das GfK-Verbrauchervertrauen (Donnerstag). Von den zahlreichen US-Daten sollten vor allem das Verbrauchervertrauen (Dienstag), eine neue Schätzung zum Wirtschaftswachstum im ersten Quartal (Donnerstag) und der für die heimische Geldpolitik wichtige PCE-Preisindex (Freitag) Beachtung finden.
Die Internet-Beteiligungsgesellschaft Prosus will am Montag Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen und hält am Mittwoch einen Kapitalmarkttag ab. Zudem findet zu Wochenbeginn eine Hämatologie-Investorenveranstaltung des Pharmakonzerns Roche statt, was auch die Kurse hiesiger Branchenunternehmen bewegen könnte.
Am Dienstag legt die Baumarkt-Holding Hornbach aus dem deutschen Nebenwerte-Index SDax ihren Quartalsbericht vor. Zudem beginnt eine zweitägige Kapitalmarktveranstaltung des Autozulieferers und Reifenherstellers Continental . Ebenfalls auf zwei Tage ausgelegt ist der für die boomende Rüstungsindustrie wichtige Nato-Gipfel im niederländischen Den Haag.
Am Mittwoch informiert der US-Halbleiterhersteller Micron über seine Geschäftsentwicklung. Tags darauf folgen der Textilkonzern Hennes & Mauritz (H&M) sowie - am späten Abend - der US-Sportartikelriese und Adidas-Konkurrent Nike ./gl/la/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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