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Wed Apr 30 16:54:54 CEST 2025
(neu: Aussagen aus Telefonkonferenz, Kursteil aktualisiert)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Nachfrageschwäche aus dem Vorjahr und der Trend zu günstigeren Gabelstaplern haben Kion im ersten Quartal weniger stark belastet als befürchtet. Zugleich zog der Auftragseingang an. Das Management geht auch deshalb davon aus, seine Jahresziele zu erreichen, sofern sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld nicht weiter eintrübt.
Die im MDax notierte Kion-Aktie legte zunächst zu. Ihr Kurs drehte aber im Laufe des Tages mit dem Gesamtmarkt ins Minus, bis nachmittags Aussagen des Managements Anleger wieder überzeugten, vermehrt zuzugreifen.
Konzernchef Rob Smith und Finanzchef Christian Harm erläuterten in einer Telefonkonferenz mit Analysten, wie sich der Konzern auf die unter US-Präsident Donald Trump eingeleitete Handelspolitik vorbereitet habe. So habe Kion ursprünglich aus der Corona-Zeit stammende Klauseln in die Verträge aufgenommen, um möglicherweise nun entstehende Kosten an die Kunden weitergeben zu können. "Wir produzieren lokal für den lokalen Markt und lokal für den globalen Markt und gehen agil mit der dynamischen Zollsituation um", hieß es zudem von Smith bereits in der am Morgen verschickten Mitteilung.
Die Kion-Aktie pendelte im Tagesverlauf immer wieder leicht zwischen Gewinn- und Verlustzone. Am Vormittag war ihr Kurs auf das höchste Niveau seit fast einem Monat gestiegen. Bis Mitte März lief es zunächst gut, bevor im Zuge der US-Zolldebatte eine Schwächephase eintrat, aus deren Tief der Kurs momentan wieder ein Stück herauskommt. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um mehr als 10 Prozent zugelegt.
Der eskalierende internationale Handelskonflikt habe potenziell negative Auswirkungen auf die Märkte und die Wertschöpfungskette von Kion, teilte der Lagerlogistik-Spezialist am Mittwoch in Frankfurt mit. Konzernchef Smith sieht den Konzern aber gut aufgestellt für sich verändernde geopolitische Szenarien: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", sagte er laut Mitteilung. Die Kapazitäten in den Regionen Nordamerika und Asien-Pazifik seien ausgebaut worden.
In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Zugleich sank der Umsatz leicht auf rund 2,8 Milliarden Euro. Davon blieben als bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) knapp 196 Millionen Euro und damit fast 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Ergebnisse lagen dabei etwas über den durchschnittlichen Schätzungen von Analysten.
Unter dem Strich stand wie erwartet ein Verlust von fast 47 Millionen Euro. Hier schlugen sich die einmaligen Aufwendungen für das im Februar eingeläutete Sparprogramm nieder. Mit über 190 Millionen Euro verbuchte Kion im ersten Quartal bereits den Großteil der Aufwendungen, die sich dieses Jahr auf 240 bis 260 Millionen Euro belaufen sollen. Ab 2026 sollen die Maßnahmen jährlich zwischen 140 und 160 Millionen Euro einsparen.
"Wir befinden uns beim Sparprogramm zu 100 Prozent im Zeitplan", sagte Finanzchef Harm in der Telefonkonferenz. Die bereits angefallenen Kosten belasteten im ersten Quartal auch den freien Barmittelzufluss, der sich auf knapp 30 Millionen Euro mehr als halbierte.
Analyst Lucas Ferhani vom Investmenthaus Jefferies sprach von starken Ergebnissen, wobei beide Geschäftsfelder von Kion die Erwartungen übertroffen hätten. Vor allem der Ergebnisrückgang im Stapler-Geschäft sei weniger heftig ausgefallen als befürchtet.
In seinem angestammten Geschäft mit Staplern und Lagertechnik belastet Kion seit geraumer Zeit, dass die Kunden vermehrt Maschinen und Geräten aus dem günstigeren Einstiegssegment nachfragen. Dies kommt zudem der Konkurrenz aus China zugute. Der Wettbewerb habe 2024 zu Preissenkungen geführt, teilte Kion mit. Laut Bernstein-Analyst Philippe Lorrain ist es das erste Mal, dass die Frankfurter die Preissenkungen selbst erwähnen.
Derweil kommt das Geschäft mit Automationstechnik und -software nach einigen problembehafteten Jahren allmählich aus der Krise. Die Profitabilität verbesserte sich auch im ersten Quartal und soll das auch weiterhin tun, etwa durch das Abwickeln unprofitabler Altprojekte.
Kion bietet in dem Geschäftsbereich beispielsweise Sortiersysteme und solche zum Bestücken von Paletten an. Abgesehen von internen Problemen seitens Kion hatten sich Kunden in den vergangenen Jahren zurückgehalten. Dies lag auch an den höheren Zinsen, die Anschaffungen auf Pump teurer machten./lew/stw/he
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