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Wed Jul 30 13:08:01 CEST 2025
LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Chemiekonzern BASF bereitet sich trotz der jüngsten Zolleinigung zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) auf eine schwächere Nachfrage vor. "Die Volatilität in den Zollankündigungen und die Unvorhersehbarkeit weiterer Entscheidungen der USA sowie möglicher Gegenreaktionen von Handelspartnern sorgen für hohe Unsicherheit", teilte der Dax-Konzern am Mittwoch bei Vorlage der endgültigen Halbjahreszahlen mit.
Die direkten Auswirkungen auf den Konzern seien zwar begrenzt, da das Unternehmen lokal für die Märkte produziere, sagte Konzernchef Markus Kamieth. Das zunehmende Maß an Unsicherheit in der globalen Wirtschaft führe aber zu einer starken Kaufzurückhaltung. Dies dürfte sich auch mit dem erst kürzlich angekündigten Zoll-Deal zwischen den USA und der EU nicht so schnell ändern. Erst einmal müsse abgewartet werden, was tatsächlich bei dem Abkommen herauskomme.
Die BASF-Aktie gehörte am Mittwochmittag mit einem Plus von rund eineinhalb Prozent zu den Gewinnern im Leitindex Dax, der leicht zulegte. Im bisherigen Jahresverlauf hinkt das Papier aber mit einem Plus von knapp fünf Prozent dem Dax deutlich hinterher. Dieser zog um mehr als ein Fünftel an. Noch schlechter sieht die Zehn-Jahres-Bilanz aus.
Seit dem Sommer 2015 fiel der Kurs des Unternehmens um mehr als 40 Prozent. Der Dax-Kursindex, also ohne Berücksichtigung von Dividenden, zog in der Zeit um rund 60 Prozent an. Wegen der schwachen Entwicklung liegt BASF mit einem Börsenwert von rund 40 Milliarden Euro nur noch im Mittelfeld der 40 Dax-Titel. Vor zehn Jahren gehörte BASF mit mehr als 70 Milliarden noch zur Top Ten.
Das Unternehmen hatte bereits Mitte Juli vorläufige Zahlen vorgelegt und das Jahresziel für den operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) gesenkt. Die Chemiebranche leidet schon länger unter einer Nachfrageschwäche und gesunkenen Preisen. Hinzu kommen die anhaltenden Unsicherheiten wegen der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump.
Bei BASF laufen Sparprogramme. Vor allem der Stammsitz in Ludwigshafen soll wettbewerbsfähiger werden. Zugleich sollen Geschäftsteile verkauft werden und die Agrarsparte an die Börse gehen.
Der Konzern habe zahlreiche Angebote von Finanzinvestoren und strategischen Investoren für die gesamten Coatings-Aktivitäten erhalten, sagte Konzernchef Kamieth. Der Prozess laufe wie geplant. Zu diesem Geschäft gehören unter anderem Fahrzeuglacke, Autoreparaturlacke und Oberflächentechnik. 2024 hatte BASF in dem Bereich 3,8 Milliarden Euro umgesetzt. Ein Teil der Verkaufserlöse soll zum Abbau der Verschuldung verwendet werden.
Auch bei seinen Börsenplänen für das Agrochemiegeschäft kommt das Unternehmen voran. "Wir streben weiterhin an, bis 2027 alle internen Vorbereitungen für einen erfolgreichen Börsengang abgeschlossen zu haben", fügte Manager Kamieth hinzu.
Unterdessen hat BASF das Sparprogramm beschleunigt. Bis Ende 2025 erwarte das Unternehmen nun jährliche Einsparungen von 1,6 Milliarden Euro, sagte der Finanzchef Dirk Elvermann. Dies sind 100 Millionen Euro mehr als zuletzt angepeilt. "Insgesamt sind wir auf einem guten Weg, bis Ende 2026 jährliche Einsparungen von 2,1 Milliarden Euro zu erreichen." Kamieth schloss die Schließung von weiteren Anlagen nicht aus.
Derweil hat sich BASF die Erdgasversorgung in Europa gesichert. Equinor werde BASF ab Oktober jährlich bis zu 23 Terawattstunden für zehn Jahre liefern, sagte der Finanzchef. Dieser Vertrag decke einen erheblichen Teil des europäischen Gasbedarfs von BASF.
Ab Mitte des kommenden Jahres werde das Unternehmen von Cheniere Energy jährlich bis zu etwa 12 Terawattstunden verflüssigtes Erdgas beziehen. Der Vertrag mit dem US-Energieunternehmen laufe bis 2043 und diene der Absicherung gegen Preisschwankungen beim europäischen Gas.
Im zweiten Quartal ging das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wie bereits bekannt um knapp zehn Prozent auf 1,77 Milliarden Euro zurück. Für das Gesamtjahr 2025 peilt BASF 7,3 bis 7,7 Milliarden Euro an - nach knapp 7,9 Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis von 7,6 Milliarden gerechnet.
Der Umsatz ging wegen niedrigerer Preise vor allem bei Basischemikalien um zwei Prozent auf 15,8 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von knapp 80 Millionen Euro hängen, nach 430 Millionen Euro im Vorjahr.
BASF kündigte zudem an, dass die Hauptversammlung in den kommenden vier Jahren jährlich abwechselnd in Präsenz und virtuell stattfinden soll. In diesem Jahr hatte BASF für das Aktionärstreffen zum ersten Mal das virtuelle Format genutzt./mne/zb/jha/
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