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Wed Sep 17 07:35:04 CEST 2025
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Federal Reserve steht bei ihrem Zinsentscheid am heutigen Mittwoch vor einem heiklen Unterfangen. Senkt sie - wie von einer breiten Mehrheit von Analysten erwartet - den Leitzins, um eine Antwort auf den schwächelnden Arbeitsmarkt zu finden? Oder bleibt sie doch aus Sorge vor einer stärkeren Inflation bei der bisherigen Spanne?
Jüngst blieben die Arbeitsmarktzahlen in den Vereinigten Staaten hinter den Erwartungen zurück. Zudem wurde das Beschäftigungswachstum in den zwölf Monaten bis März 2025 um insgesamt 911.000 Jobs nach unten korrigiert - eine ungewöhnlich große Revision. Das bedeutet, es wurden deutlich weniger Stellen in den USA geschaffen als erwartet. Ein Zeichen dafür, dass die Wirtschaft nicht so schnell wächst wie gedacht.
Zinssenkungen könnten den trägen Arbeitsmarkt stimulieren
Die Fed könnte mit einer Zinssenkung am Mittwoch versuchen, gegenzusteuern. Seit Dezember 2024 verharrt der Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent - zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken von der Zentralbank Geld leihen. Für Verbraucher und Unternehmen kann ein niedriger Zins attraktiv sein, wenn sie Kredite zu besseren Konditionen aufnehmen möchten. Mehr Geld im Umlauf kann wiederum die Wirtschaft ankurbeln - und Arbeitsplätze schaffen.
Dadurch wäre eines der Kernprobleme der US-Wirtschaft aber immer noch nicht gelöst: Unternehmen sind angesichts der Zollpolitik von Präsident Donald Trump zunehmend verunsichert, in welchem Umfang sie investieren können und sollten. Das wirkt sich auf den US-Arbeitsmarkt aus - deutlich rasanter als etwa in Deutschland, wo andere Standards beim Kündigungsschutz herrschen.
Niedriger Leitzins kann aber auch Nebeneffekte haben
Niedrige Zinsen könnten zugleich dafür sorgen, dass sich die Inflation weiter anheizt. Diese hatte sich zuletzt unter anderem wegen der US-Zölle auf Importe weiter verstärkt. Um die Teuerungsrate dennoch in den Griff zu bekommen, hatte Fed-Chef Jerome Powell einen restriktiveren Kurs befürwortet - zum Ärger von Trump. Er wünscht sich einen geringeren Satz und argumentiert unter anderem damit, dass Immobilienkäufe für Amerikaner dadurch erschwinglicher würden. Auch würde sich die Zinslast auf die Staatsschulden verringern.
Trump will Einfluss auf Fed-Vorstand vergrößern
Trump verlangt deswegen seit Monaten Zinssenkungen - vergeblich. Weil die Notenbank nicht nachgab, übte der Präsident Druck auf Powell und Fed-Vorstandsmitglied Lisa Cook aus. Trump spielte öffentlich mit dem Gedanken, Powell zu feuern. Bei Cook brachte er wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei privaten Immobilienkrediten die Entlassung auf den Weg. Die Vorständin wehrt sich juristisch dagegen. Vor einem US-Berufungsgericht kassierte der Präsident eine Niederlage.
Das hindert Trump nicht, den Fed-Vorstand zu seinen Gunsten umzustellen - mit Stephen Miran zieht einer seiner Vertrauten vorübergehend in das Gremium, das als Teil des Zentralbankrats über den Leitzins entscheidet. Es wird vermutet, dass er ganz im Sinne von Trump bei den künftigen Zinssitzungen für Senkungen stimmt.
Das sagen Experten
Größtenteils gehen Marktbeobachter beim heutigen Entscheid von einer Senkung aus - mindestens um 0,25 Prozentpunkte. In der vergangenen Woche hatte sich etwa der Internationale Währungsfonds (IWF) optimistisch dazu geäußert. Die Fed könne nun beginnen, die entsprechende Spanne vorsichtig zu senken, sagte IWF-Kommunikationsdirektorin Julie Kozack.
Volkswirt Dirk Schumacher von der Förderbank KfW geht einen Schritt weiter: Eine Zinssenkung sei "eine ausgemachte Sache". Berenberg-Ökonom Felix Schmidt rechnet auch bei der Sitzung Ende Oktober mit einer Absenkung, "bevor der anhaltende Inflationsdruck weiteren Zinssenkungen dann einen Riegel vorschieben wird"./ngu/DP/zb
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