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Wed Dec 17 22:36:44 CET 2025
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch nachgegeben. Die Wall Street und vor allem die technologielastige Nasdaq zollten ihrem starken Lauf im Jahr 2025 weiter Tribut. Sorgen über hohe Bewertungen von Aktien mit Bezug zum Boom-Thema Künstliche Intelligenz (KI) hatten zuletzt immer mal wieder belastet; am Mittwoch litten darunter vor allem KI-Infrastruktur-Papiere sowie Energiewerte. Derweil rückte im Handelsverlauf mit Medline der größte US-Börsengang des Jahres in den Fokus.
Der Dow Jones Industrial drehte nach einem freundlichen Start in die Verlustzone und schloss rund ein halbes Prozent im Minus mit 47.885,97 Punkten. End vergangener Woche hatte der bekannteste Wall-Street-Index bei rund 48.887 Zählern ein Rekordhoch markiert und blickt aktuell noch auf ein Jahresplus von rund 13 Prozent und damit deutlich weniger als unter anderem der Dax, der seit Ende 2024 um rund ein Fünftel zulegte.
Der marktbreite S&P 500 gab zur Wochenmitte um 1,2 Prozent auf 6.721,43 Punkte nach. Der Nasdaq 100 fiel um fast zwei Prozent auf 24.647,61 Punkte, ist aber seit Jahresbeginn immer noch um gut 17 Prozent gestiegen. Seine letzte Bestmarke hatte der überwiegend mit Techaktien bestückte Index Ende Oktober erreicht.
Teils unter Druck gerieten am Mittwoch vor allem die 2025 stark gelaufenen Aktien vieler KI-Infrastrukturunternehmen. Auf der Stimmung lastete ein Bericht der "Financial Times", wonach die Investmentgesellschaft Blue Owl Capital einen 10-Milliarden-Dollar-Deal für das nächste Rechenzentrum des Software-Riesen Oracle nicht unterstützen wird. Ein Oracle-Sprecher erklärte daraufhin, dass Blue Owl zwar aus dem Rechenzentrums-Deal ausgestiegen sei, dieser aber weiterhin planmäßig verlaufe. Oracle-Aktien knickten am Ende um fast fünfeinhalb Prozent ein.
Wie sehr Anleger in einem solchen Umfeld bei gut gelaufenen KI-Werten aktuell zu Gewinnmitnahmen neigen, zeigte der Kursverlauf von Jabil . Die Aktie war kurz nach dem Handelsstart zunächst bis auf fast 233 US-Dollar hochgesprungen, nachdem der Elektronikauftragsfertiger seine Ziele für 2025/26 nach bereits dem ersten Geschäftsquartal dank einer hohen Nachfrage, etwa nach Technik für Rechenzentren, angehoben hatte. Dann drehte der Kurs ins Minus, zum Handelsschluss stand dann ein Plus von 1,8 Prozent auf der Tafel.
Die Papiere der Energieunternehmen Vistra und NRG Energy sackten um 7,8 Prozent respektive 6,7 Prozent ab. Vor allem NRG hat 2025 stark zugelegt, da Anleger wegen des Energiehungers der riesigen KI-Rechenzentren auf gute Geschäfte hoffen. Der Aktienkurs des Energietechnikanbieters und Rivalen von Siemens Energy , GE Vernova, brach sogar um fast elf Prozent ein.
Positiv hoben sich Salesforce ab mit plus 1,3 Prozent. Sie nahmen ihren Erholungsversuch damit wieder auf. Die Experten des Finanzdienstleisters BTIG starteten die Bewertung der Software-Aktie mit "Buy". Zudem setze Anleger offenbar vermehrt auf anziehende KI-Geschäfte mit der Agentforce-KI-Plattform, bei der KI-Agenten - also bestimmte Software - etwas für Aufgaben in Kundenservice, Vertrieb und Marketing in andere Salesforce-Prozesse integriert sind. Am Mittwoch stellte Salesforce hier den Pharmariesen Novartis als Kunden vor. Im zu Ende gehenden Jahr 2025 zählt das Papier mit einem Abschlag von über einem Fünftel zu den im US-Leitindex am schlechtesten gelaufenen Werten.
Die Aktien des Schwergewichts Amazon fielen um gut ein halbes Prozent. Der Onlinehändler und Technologiekonzern will sein Geschäft rund um KI offenbar mit einer milliardenschweren Investition in den ChatGPT-Entwickler OpenAI ausbauen. Dabei geht es um mindestens 10 Milliarden US-Dollar (rund 8,6 Mrd Euro), wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Person berichtete. Die Gespräche befänden sich allerdings noch in einem frühen Stadium.
Netflix hielten sich mit plus 0,2 Prozent vergleichsweise gut. Im Tauziehen um Warner Brothers Discovery stellt sich der Hollywood-Riese gegen eine Übernahme durch den Rivalen Paramount Skydance . Der Vorstand empfiehlt vielmehr das Angebot der Streamingplattform Netflix. Paramount büßten 5,4 Prozent ein.
Aufmerksamkeit zog zudem der Börsengang des Lieferanten von Medizinprodukten Medline auf sich. Die zu 29 Dollar je Stück ausgegebene Aktie schloss mit 41 Dollar, was ein Kursplus von etwas mehr als 40 Prozent bedeutet. Die Einnahmen aus dem Börsengang beliefen sich auf knapp 6,3 Milliarden Dollar, womit Medline in den USA der größte Börsengang des Jahres ist. Der Börsenwert beläuft sich nach dem starken Kursanstieg auf rund 54 Milliarden Dollar.
Medline produziert und vertreibt medizinische Produkte wie Handschuhe, Kittel und Untersuchungsliegen für Krankenhäuser und Ärzte. Die drei Private-Equity-Gesellschaften Blackstone , Carlyle Group und Hellman & Friedman hatten das Unternehmen erst vor vier Jahren in einem 34-Milliarden-Dollar-Deal übernommen und von der Börse genommen./mis/men
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