Nachrichten Detail

Enthaltene Instrumente

ROUNDUP: 'Bau-Turbo' soll bezahlbares Wohnen für alle bringen

Wed Jun 18 14:56:25 CEST 2025

BERLIN (dpa-AFX) - Mit schnelleren Genehmigungen und einem Verzicht auf Bebauungspläne will die Bundesregierung den schleppenden Wohnungsneubau in Deutschland ankurbeln. Neue Sonderregelungen im Baugesetzbuch sollen dafür sorgen, dass absehbar wesentlich schneller geplant, genehmigt und gebaut wird, wie die neue Bauministerin Verena Hubertz sagte, nachdem das Bundeskabinett ihren Gesetzentwurf auf den Weg gebracht hatte. Finanzminister Lars Klingbeil (beide SPD) sagte: "Wir wollen, dass die Bagger in unserem Land rollen."

Hubertz versprach Erleichterungen für Bürgerinnen und Bürger, die Bauwirtschaft sowie kommunale Planungs- und Genehmigungsbehörden - insbesondere bei Nachverdichtungen bei vorhandener Bebauung. Hubertz nannte als Beispiele die Bebauung von Supermarktdächern oder die Erweiterung eines Baugebiets auf der anderen Straßenseite.

Keine jahrelangen Bebauungspläne mehr

Die Kommunen sollen selbst entscheiden können, inwieweit sie die vorerst bis Ende 2023 geltende Abweichungen vom Bauplanungsrecht nutzen. Heute vergehen bei der Aufstellung eines Bebauungsplans oft mehrere Jahre, wie Hubertz sagte. Neben dem Neubau soll auch die Erweiterung von Wohngebäuden und die Umwidmung von Gewerbe- zu Wohnraum leichter funktionieren.

Wie viele Wohnungen es 2024 waren

Bereits die Vorgängerregierung hatte versprochen, dem Mangel von bezahlbarem Wohnraum mit 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr zu begegnen. Das Ziel wurde nie erreicht. Im vergangenen Jahr war die Zahl der neu errichteter Wohnungen sogar auf 251 900 zurückgegangen - 14,4 Prozent weniger als im Vorjahr. 2021 bis 2023 waren es jeweils um 294.000.

Vor allem kräftig gestiegene Zinsen und Baukosten haben Zurückhaltung von Investoren und Hausbauern verursacht. Zugleich fehlen Fachkräfte im Baugewerbe. Zuvor war die Zahl neuer Wohnungen von ihrem Tiefststand von 159.000 im Jahr 2009 bis auf den bisherigen Höchststand von 306.400 im Jahr 2020 gestiegen. Hubertz verzichtete auf Nachfrage darauf, eine neue Zielzahl zu nennen.

Aufwärtstrend in den ersten vier Monaten

Inzwischen verzeichnete das Statistische Bundesamt einen leichten Aufwärtstrend mit 18.500 Wohnungen, die die Behörden im April genehmigt hatten. Das waren 4,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 73.900 Wohnungsbau-Genehmigungen waren es seit Januar - 3,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für den der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, sind diese Zuwächse "zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein".

Immobilienwirtschaft fordert "Bau Turbo 2"

Iris Schöberl, Präsidentin des Spitzenverbandes der Immobilienwirtschaft (ZIA), lobte "mehr Bewegungsspielraum" durch die neuen Gesetzespläne - aber: nach wie gebe es viel Spielraum für Entlastungen. Schöberl forderte unter anderem eine Absenkung der Baustandards und eine Senkung der Grunderwerbssteuer. Bereits jetzt sollten Planungen für einen "Bau Turbo 2" starten.

Teures Wohnen in deutschen Großstädten

Unterdessen wird Wohnen in deutschen Großstädten trotz Mietpreisbremse immer teurer. Einer Auswertung des Bauministeriums zufolge stiegen die Angebotsmieten in den 14 größten kreisfreien Städten seit 2015 durchschnittlich um fast 50 Prozent. Am stärksten betroffen ist demnach Berlin, wo die Neumieten mehr als verdoppelt wurden.

Die Zahlen stammen vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Sie spiegeln das Angebot wider, auf das Wohnungssuchende treffen, wenn sie im Internet nach einer Mietwohnung mit einer Wohnfläche von 40 bis 100 Quadratmetern suchen. Nicht berücksichtigt sind Aushänge, Wartelisten und die direkte Maklervermittlung. Das könne die Daten verzerren, warnte das Ministerium.

Dröge fordert Gesamtpaket

Die Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge forderte ein Gesamtpaket für bezahlbares Wohnen. Nötig seien eine wirksam kontrollierte Mietpreisbremse, die Streichung überflüssiger Ausnahmen, konsequenter Mieterschutz und eine neue Gemeinwohlorientierung im Wohnungsbau. "Bezahlbares Wohnen ist kein Nice-to-have, sondern Grundvoraussetzung für sozialen Zusammenhalt." Der AfD-Baupolitiker Marc Bernhard kritisierte: "Hubertz setzt bei allem Tamtam letztlich nur die gescheiterten Versuche ihrer SPD-Vorgängerin fort."

Sondervermögen soll Investitionen anheizen

Klingbeil kündigte an, dass der "Bau-Turbo" gemeinsam mit den geplanten Investitionsmilliarden, die mit dem Bundeshaushalt kommende Woche auf den Weg gebracht werden sollen, eine umso größere Wirkung entfalten solle. Es solle "ein klares Signal" geben, "dass wir Spielräume dafür schaffen, dass in unserem Land mehr gebaut wird". Hubertz: "Wir werden jetzt alles in die Waagschale werfen. Darauf können sie sich verlassen." Die SPD-Politikerin sagte: "Man wird uns nachher daran messen können, ob bezahlbarer Wohnraum essentieller Natur entstanden ist."/bw/ben/toz/tam/DP/mis

Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.

Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.

Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.

Factset   Mountain-View
© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.

Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Langfristige Wertentwicklungen und Kursschwankungen insbes. zu Finanzinstrumenten, bzw. zu Finanzindizes entnehmen Sie bitte der jeweiligen Detailseite. Bitte beachten Sie: Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für eine künftige Wertentwicklung (Performance) und Renditechance. Die Rendite kann in Folge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.