Nachrichten Detail
Wed Nov 05 06:31:48 CET 2025
KÖLN (dpa-AFX) - Erst die Milch, dann den Kaffee und die Tiefkühlpizza: scannen, zahlen, einpacken und gehen. Ob im Supermarkt oder in der Drogerie - für viele Kunden ist das längst Alltag. Von den rund 710.000 Kassen im deutschen Einzelhandel ist inzwischen jede 18. eine Selbstbedienungskasse. Und ihre Zahl wächst weiter - trotz einiger Nachteile. Warum? Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Wie viele SB-Kassen gibt es?
2025 gibt es in deutschen Geschäften etwa 38.650 Selbstbedienungskassen, wie eine aktuelle Studie des Handelsforschungsinstituts EHI zeigt. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Zum Vergleich: 2023 gab es gut 16.000, 2021 weniger als 7.300. Zwei Drittel der Geräte stehen im Lebensmittelhandel. Über 10.300 Läden hierzulande verfügen inzwischen über SB-Kassen - mehr als doppelt so viele wie 2023. Für die Analyse hat das EHI mehr 100 als Unternehmen und Unternehmensgruppen befragt, darunter alle großen.
Wie viele Menschen nutzen sie?
"Bei Kunden gibt es eine sehr hohe Akzeptanz. Der Anteil derer, die SB-Kassen nutzen, nimmt zu", sagt EHI-Experte Frank Horst. Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur nutzen knapp zwei Drittel der Menschen in Deutschland SB-Kassen - 19 Prozent immer, wenn sie können, 43 Prozent manchmal. 24 Prozent wollen sie gar nicht verwenden, 13 Prozent haben sie noch nie ausprobiert, können es sich aber vorstellen. Befragt wurden über 2.000 Erwachsene zwischen dem 29. und 31. Oktober.
Was hält Kunden davon ab, die Kassen zu nutzen?
Jeder Zweite, der noch nie an einer SB-Kasse gescannt hat, bevorzugt der Umfrage zufolge persönlichen Kontakt an der Kasse (54 Prozent). 42 Prozent zahlen lieber bar, was nicht an allen SB-Kassen möglich ist. Knapp jedem Dritten ist es zu viel Arbeit und unkomfortabel (31 Prozent). Etwa jeder Vierte empfindet den Vorgang als zu kompliziert und fürchtet, dabei Fehler zu machen (27 Prozent). Bei der Frage nach den Gründen waren mehrere Antworten möglich.
Was sind die Vorteile der Kassen?
Oft muss man nicht so lange warten. "Wenn Kunden sehen, dass es an SB-Kassen schneller geht, probieren sie es beim nächsten Mal selbst aus." Nach der Einführung der Kassen gebe es meist Vorbehalte, sagt Horst, aber die legten sich rasch. Viele nutzen SB-Kassen bevorzugt, wenn sie nur wenige Produkte kaufen. Ideal sind laut Horst Einkäufe mit bis zu 10 Artikeln, da die Ablageflächen begrenzt sind.
Was sind Nachteile?
An SB-Kassen wird häufiger geklaut. Mit der zunehmenden Verbreitung und Nutzung steige das Diebstahlrisiko, sagt EHI-Experte Horst. Die Händler nutzen technische Hilfsmittel, um die Gefahr zu senken - wie Ausgangsschleusen und Kameraüberwachung. Dabei kommt auch Software mit künstlicher Intelligenz zum Einsatz, die bei verdächtigem Kundenverhalten Alarm meldet.
Die Zahl der Ladendiebstähle im Einzelhandel ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Laut Horst liegt das nicht nur an SB-Kassen. Deren Anteil an allen Kassen sei noch zu gering. Die Unternehmen äußern sich zum Thema nur zurückhaltend. "Wir sehen keinen signifikanten Einfluss von Selbstbedienungskassen auf die Diebstahlquote", sagt ein Sprecher der Handelskette Rewe.
Experte Horst ist sich sicher: Einen Rückbau der Selbstbedienungskassen werde es wohl nicht mehr geben.
Warum bauen die Händler die Zahl ihrer SB-Kassen aus?
Vor allem, weil Personal fehlt. Die Einführung von SB-Kassen entlaste die Mitarbeiter und mache die Personalplanung flexibler, sagt Horst. Der Vorwurf, dadurch würden Jobs abgebaut, stimme nicht. "Durch SB-Kassen fallen keine Arbeitsplätze weg. Wenn der Handel ausreichend Personal finden würde, gäbe es nicht so einen großen Boom bei SB-Kassen."
Die Baumarktkette Obi hat nach eigenen Angaben bereits die meisten ihrer Märkte mit SB-Kassen ausgestattet. Lidl will bis zum Frühjahr jede zweite Filiale ausrüsten. Der Discounter hatte erst 2023 und damit verhältnismäßig spät damit begonnen, die Kassen einzuführen. "Einige Unternehmen wie dm, Rossmann, Aldi Süd und Lidl, die sich früher zurückgehalten haben, investieren jetzt stark", sagt Horst.
Der Einrichtungskonzern Ikea nutzt bereits seit 2008 SB-Kassen. In den Filialen in Düsseldorf und Ludwigsburg gibt es sogar gar keine klassischen, bedienten Kassen mehr.
Gibt es künftig mehr Geschäfte ohne klassische Kassen?
Experte Horst kann sich das vorstellen. Vor allem im Lebensmittelhandel erwartet er eine starke Zunahme von Geschäften, die nur noch SB-Kassen anbieten. Einige Händler wie Aldi Süd antworten gar nicht auf die Frage, andere nur zurückhaltend. "Auch künftig wird es in unseren Filialen weiterhin Bedienkassen geben", sagt ein Sprecher von Lidl. Von dm heißt es: "In der Regel ist mindestens eine Kasse mit einem dm-Mitarbeitenden besetzt."
Viele Kunden halten der Umfrage zufolge nicht viel davon, wenn es nur noch SB-Kassen gäbe. 31 Prozent fänden es gut, 30 Prozent eher nicht. 20 Prozent würden nach eigenen Angaben in solchen Geschäften nicht einkaufen. 17 Prozent ist es egal. Schon heute gibt es immer mehr Geschäfte, in denen zeitweise nur noch SB-Kassen geöffnet seien, sagt Horst.
Was gibt es außer Selbstbedienungskassen noch?
In einigen Geschäften können Kunden Produkte schon während des Einkaufs mobil scannen - per Handscanner, Einkaufswagen oder Handy-App. Das Auspacken und erneute Registrieren an der Kasse entfällt. In mehr als 3.600 Geschäften war dies laut EHI zuletzt möglich. Die Zahl dieser Angebote ist ebenfalls gewachsen, aber nicht so stark wie bei SB-Kassen. Mehrere namhafte Ketten sind Horst zufolge ausgestiegen. "Die Kundennutzung entsprach offenbar nicht den Erwartungen."/cr/DP/zb
Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.
Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.

© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.
Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
