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ROUNDUP 2: Siemens setzt nach Trennung von Healthineers auf Digitalgeschäft

Thu Nov 13 11:58:12 CET 2025

(neu: Details vom Investorentag, Analysten, Aktienkurs)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Siemens setzt in den kommenden Jahren auf den Ausbau seines Digitalgeschäfts. Dieses soll bis 2030 im Schnitt jährlich um 15 Prozent wachsen und seine Umsätze so von 9,4 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr verdoppeln, teilte der Dax-Konzern im Rahmen seines Investorentages am Donnerstag in München mit. Dazu will Siemens in den nächsten drei Jahren eine Milliarde Euro in seine KI-Angebote investieren. Vermehrt sollen dabei Gelder in die USA, China und Indien fließen.

Im Vergleich zu den riesigen Summen, die die großen US-Tech-Unternehmen in KI stecken, wirkt die Summe klein, Konzernchef Roland Busch betonte allerdings, Siemens investiere hier nicht in die teure Rechenleistung, sondern in konkrete Anwendungen für die industrielle KI.

Für den Gesamtkonzern erhöhte Siemens seine Umsatzerwartungen und rechnet mittelfristig mit einem vergleichbaren Erlöswachstum von 6 bis 9 Prozent. Ausgeklammert sind Währungs- und Portfolioeffekte. Beim letzten Kapitalmarkttag 2021 hatte der Konzern noch ein Wachstum von 5 bis 7 Prozent auf der Agenda. Das Ergebnis je Aktie vor bestimmten Kaufpreiseffekten soll weiterhin im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen.

Nicht mehr enthalten in der mittelfristigen Prognose ist Siemens Healthineers . Siemens hatte am Vortag angekündigt, sich von seiner Medizintechniktochter trennen zu wollen. In einem ersten Schritt sollen 30 Prozent an dem ebenfalls im Dax notierten Unternehmen vorzugsweise in Form einer Abspaltung an die Aktionäre der Siemens weitergereicht werden. Investoren hatten diesen Schritt schon länger gefordert, weil das Geschäft von Healthineers keine Synergien zu Siemens aufweist und dazu viel Kapital bindet.

Die Entkonsolidierung wird jedoch dauern: So müssen etwa die Details noch ausgearbeitet werden und die Aktionäre beider Unternehmen dem Vorhaben zustimmen. Einzelheiten will Siemens im zweiten Quartal 2026 nennen. Mittelfristig strebt der Konzern eine reine Finanzbeteiligung an.

Der Markt tat sich am Vormittag mit dem ganzen Neuigkeiten-Paket schwer. Die Aktie verlor rund fünf Prozent und lag damit am Dax-Ende. So monierte Deutsche-Bank-Analyst Gael de-Bray zunächst, dass sich die Dekonsolidierung von Healthineers länger hinziehen werde als von ihm erwartet.

Siemens hatte seine Medizintechniksparte im März 2018 unter dem Namen Healthineers an die Börse gebracht, dabei aber eine komfortable Mehrheit behalten. Aktuell hält Siemens noch etwa 67 Prozent der Healthineers-Anteile. Zu Kursen um 45 Euro pro Healthineers-Aktie, wie sie zuletzt gezahlt wurden, wäre der gesamte Siemens-Anteil um die 34 Milliarden Euro wert.

Der Schritt ist Teil der laufenden Transformation zu einem integrierten Technologiekonzern mit einem größeren Digital- und Software-Anteil. Dazu leistete sich Siemens zuletzt mit den US-Unternehmen Altair und Dotmatics milliardenschwere Übernahmen.

Siemens hat in der Vergangenheit immer wieder Teile abgespalten - sei es die Halbleitersparte, die heute unter dem Namen Infineon läuft, den Lichtkonzern Osram oder die 2020 an die Börse gebrachte Energietechniksparte Siemens Energy . An der hält Siemens noch gut 10 Prozent - und will weiterhin "in einem sinnvollen Zeitrahmen" vollständig aussteigen, sagte Finanzchef Ralf Thomas.

Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erzielte Siemens im vergangenen Geschäftsjahr erneut einen Rekordgewinn. Unter dem Strich verdiente der Konzern 2024/25 (per Ende September) 10,4 Milliarden Euro. Das sind 16 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Konzernchef Busch sprach angesichts der Zahlen von einem Meilenstein: "Zum dritten Mal in Folge haben wir einen Rekord beim Gewinn nach Steuern erzielt und sind sowohl bei Auftragseingang als auch bei den Umsatzerlösen im mittleren einstelligen Prozentbereich gewachsen." Siemens sei "stärker denn je".

Den Gewinnsprung verdankt Siemens einerseits einem milliardenschweren Sondereffekt aus dem Verkauf von Innomotics, der schon im ersten Quartal wirksam geworden war, andererseits einem brummenden Geschäft in der Sparte Smart Infrastructure. Zudem erholt sich das zuletzt schwächelnde Geschäft von Digital Industries mit der Automatisierungstechnik und konnte im vierten Quartal des Geschäftsjahres leicht zulegen. Aktionäre sollen eine höhere Dividende erhalten.

Für das neue Geschäftsjahr setzt Siemens auf weiteres Wachstum. Jedoch dürften negative Währungseffekte - wie etwa der schwache US-Dollar - erheblichen Gegenwind für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung bringen, erklärte Finanzvorstand Thomas. Vergleichbar sollen die Erlöse um 6 bis 8 Prozent zulegen.

Die für Siemens entscheidende Gewinnkennziffer - das Ergebnis je Aktie vor bestimmten Kaufpreiseffekten soll 2025/26 auf 10,40 bis 11 Euro steigen. Dabei dürften negative Währungseffekte mit 0,70 bis 0,80 Euro je Aktie belasten, so Thomas. Im Vorjahr hatte Siemens inklusive Altair und Dotmatics 10,31 je Aktie verdient. Die Integration der beiden US-Übernahmen dürfte Siemens auch im laufenden Jahr belasten.

RBC-Analyst Mark Fielding kritisierte die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr und nannte sie durchwachsen. Dies liege auch an einem stärkeren Gegenwind durch die Währungsseite als zunächst gedacht, so JPMorgan-Experte Phil Buller./nas/ruc/mne/jha/

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