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Tue Jul 01 17:55:50 CEST 2025
ODESSA (dpa-AFX) - Bundesaußenminister Johann Wadephul hat sich bei einem Besuch in der ukrainischen Hafenstadt Odessa für die Lieferung von zusätzlichen Waffensystemen an die Ukraine starkgemacht. Damit sollen die anhaltenden russischen Angriffe mit Raketen und Drohnen abgewehrt werden. "Hier wird noch einmal deutlich, dass die entscheidende Bedrohung diejenige aus der Luft ist", sagte der CDU-Politiker nach einem Besuch des Hafens der Stadt am Schwarzen Meer. "Das heißt, wir müssen weiter darüber nachdenken, welche Luftverteidigungssysteme wir zur Verfügung stellen können."
Wadephul war aus Sicherheitsgründen nur mit einem kleinen Teil seiner Delegation in einem Autokonvoi gut fünf Stunden lang aus Kiew kommend in die Stadt am Schwarzen Meer gefahren. Bei seinem Solidaritätsbesuch in Odessa wurde er wie am Vortag in der Hauptstadt Kiew von seinem Kollegen Andrij Sybiha begleitet.
Aus Sorge vor gezielten russischen Attacken war der Besuch am zweiten Tag der Antrittsreise des Ministers geheim gehalten worden, bis er die Ukraine verlassen hatte und ins Nachbarland Moldau eingereist war.
"Müssen Vorsorge für die Ukraine treffen"
Wadephul kündigte an, sich auch bei den Partnerländern für mehr Waffensysteme zur Verteidigung gegen russische Angriffe aus der Luft einzusetzen. Er wolle im Kabinett an diesem Mittwoch erneut dafür werben, dass sich auch Kanzler Friedrich Merz (CDU) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bei den Partnerländern dafür einsetzten, der Ukraine möglichst schnell weitere dieser Systeme zur Verfügung zu stellen.
Deutschland müsse sich "darauf einstellen, dass wir mehr gefordert werden", betonte Wadephul zugleich. Es sei zu befürchten, dass die Ukraine an Grenzen ihrer Verteidigungsmöglichkeiten komme. "Deswegen muss jetzt Vorsorge getroffen werden." Man müsse sich "darauf konzentrieren, im Bereich der Luftverteidigung alles zur Verfügung zu stellen, was möglich ist".
Odessa ist mit etwa einer Million Einwohner drittgrößte Stadt der Ukraine nach Kiew und Charkiw. Seit der Annexion der Schwarzmeerhalbinsel Krim liegt in Odessa der Hauptstützpunkt der ukrainischen Marine. Die Stadt gilt mit Ölraffinerien, der Chemie- und metallverarbeitenden Industrie sowie als Verkehrsknotenpunkt als wirtschaftlich bedeutend für das angegriffene Land.
Odessa häufiges Ziel russischer Angriffe
Der Großraum Odessa ist häufig Ziel von russischen Drohnen- und Raketenangriffen. Erst am Samstag wurde ein Ehepaar bei einem Drohneneinschlag in einem Hochhaus in seiner Wohnung getötet. Weitere 14 Menschen wurden verletzt. Immer wieder feuert Russland ballistische Raketen von der Schwarzmeerhalbinsel Krim auf Ziele in und um Odessa ab.
Wadephul im Getreidehafen
Besonders gesichert war ein Besuch des Ministers im Hafen von Odessa, der wegen seiner strategischen Bedeutung verhältnismäßig oft von Russland angegriffen wird. Trotz der Attacken herrscht in den drei Seehäfen im Großraum Odessa Hochbetrieb - sie gelten als Tor der Ukraine zur Welt. Regierungsangaben zufolge übersteigen die Umschlagdaten der Häfen seit längerem die Vorkriegswerte. Hauptexportprodukte sind neben Getreide und Sonnenblumenöl Stahl- und Metallprodukte sowie Maschinen und Geräte.
Gedenken an Gefallene - Besuch einer Synagoge
Wadephul legte in der Hafenstadt gemeinsam mit Sybiha und dem Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, zum Gedenken an die im russischen Angriffskrieg gefallenen Soldaten Blumen nieder. Bei einem Treffen mit dem Länderdirektor des Welternährungsprogrammes der Vereinten Nationen für die Ukraine, Richard Ragan, ging es um die Versorgungslage im Land.
Wadephul besucht Ex-Sowjetrepublik Moldau
In der kleinen Ex-Sowjetrepublik Moldau wollte der Minister am Abend mit Präsidentin Maia Sandu zu einem Gespräch zusammenkommen. Zuvor war ein Besuch der Kathedrale "Geburt des Herrn" sowie ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von Religionsgemeinschaften geplant. Die Kirche gilt in dem zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespaltenen Land als Institution mit der höchsten Glaubwürdigkeit.
Moldau ist fast völlig von russischem Gas abhängig. Mit seinen rund 2,5 Millionen Einwohnern zählt es zu den ärmsten Ländern Europas. Moldau ist zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. Wie die Ukraine ist Moldau seit 2022 EU-Beitrittskandidat.
Baerbock hatte Moldau-Partnerschaftsplattform initiiert
Wadephuls Vorgängerin Annalena Baerbock (Grüne) war seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als drei Jahren immer wieder in Moldau. Das liegt auch daran, dass das kleine Land zwischen der Ukraine und Rumänien als weiteres Ziel für Putins Machthunger gilt.
Um die Abwehrkraft des Landes zu stärken, hatte Baerbock mit ihren französischen und rumänischen Kollegen im April 2022 die sogenannte Moldau-Partnerschaftsplattform initiiert. Seit Kriegsbeginn in der Ukraine hat die Bundesregierung rund 230 Millionen Euro für die Unterstützung Moldaus bereitgestellt./bk/ast/DP/jha
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