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Sun Dec 21 17:16:12 CET 2025
DÜSSELDORF/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Datenbedarf in Deutschlands Mobilfunknetzen steigt stark an. Der Telekommunikationsanbieter Vodafone Deutschland teilte mit, dass er in diesem Jahr 4,1 Milliarden Gigabyte in seinem Handynetz transportiert habe und damit eine Milliarde mehr als 2024. Das entspricht einem Plus von 32 Prozent. Der Vodafone-Wert betrifft erfasste Daten aus elfeinhalb Monaten, die letzte Hälfte des Monats Dezember ist geschätzt.
O2 Telefónica kommt in diesem Jahr nach eigenen Angaben auf deutlich mehr als sechs Milliarden Gigabyte, im Vorjahr waren es 5,6 Milliarden Gigabyte gewesen und damit so viel wie in keinem anderen deutschen Handynetz. Das Datenwachstum, das im Korridor von 10 bis 15 Prozent liegen soll, fällt dieses Jahr vergleichsweise gering aus.
Das liegt an dem Verlust von Netznutzern an den Wettbewerber Vodafone: 12 Millionen 1&1 -Kunden nutzen inzwischen das Vodafone-Netz, dafür zahlt 1&1 Miete. Früher nutzten sie die Antennen von O2. Bei den O2-Vertragskunden - also der wichtigsten Kundschaft - zog die Datenmenge Firmenangaben zufolge um rund 20 Prozent an, hierbei ist der 1&1-Effekt gewissermaßen rausgerechnet.
Die Deutsche Telekom schnitt beim Datenwachstum mit einem Plus von 30 Prozent auf knapp fünf Milliarden Gigabyte ähnlich stark ab wie Vodafone. Auch ihr Netz wurde also deutlich besser ausgelastet als früher.
Woran das liegt
Schon in den vergangenen Jahren war das Datenaufkommen in den Handynetzen stark gestiegen. Gründe für die Entwicklung sind das veränderte Nutzungsverhalten der Verbraucher, bessere technische Angebote und der Funkstandard 5G, der eine deutlich schnellere und umfangreichere Datenübertragung ermöglicht als sein Vorgänger 4G (auch LTE genannt).
Der Griff zum Smartphone beim Pendeln, Reisen oder generell beim Warten ist inzwischen selbstverständlich geworden - die Menschen streamen Videos, laden sich Dateien runter, verschicken Fotos, sprechen per Video mit Freunden oder spielen mobile Games.
Hinzu kommt, dass das monatliche Datenvolumen von Handytarifen viel größer ist als früher, daher achten die meisten Menschen nicht mehr auf einen möglichst sparsamen Datenverbrauch. Wer früher nur ganz kurz bei einer Sportübertragung reingeguckt hat auf dem Tablet oder Handy, der schaut sich heute auch mal das ganze Fußballspiel an über seinen mobilen Datentarif - eine Verbindung zum separaten WLAN ist manchmal angesichts des hohen mobilen Datenvolumens im Tarif nicht mehr nötig.
Zwei Zahlen von O2 belegen diesen rasanten Wandel in der Datennutzung: 2017 transportierte dessen Netz noch 418 Millionen Gigabyte. Acht Jahre später sind es hingegen gut 500 Millionen Gigabyte, und zwar pro Monat.
Was Manager sagen
"Deutschland surft und streamt mobil so viel wie nie zuvor", sagt der Technikvorstand von O2 Telefónica, Mallik Rao. "Der rasant steigende Datenhunger zeigt, wie sehr mobile Konnektivität den Alltag prägt - und welchen Stellenwert ein zuverlässiges, leistungsfähiges Netz für private und geschäftliche Nutzer inzwischen hat."
Der Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot sagt: "Wir alle nutzen immer mehr Streaming-Dienste, teilen unsere Erlebnisse noch stärker als bislang auf Social Media und verwenden immer häufiger KI-Dienste im Alltag." Dabei seien die Handynutzer immer öfter im schnellen 5G-Netz unterwegs. All das lasse den Datenverkehr im Mobilfunk steigen./wdw/DP/he
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