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WDH/GESAMT-ROUNDUP: Alle Geiseln frei - Trump sieht Nahost vor neuer Ära

Mon Oct 13 15:11:15 CEST 2025

(Im zweiten Satz des vorletzten Absatzes wurde korrigiert: drei.)

JERUSALEM/GAZA/SCHARM EL SCHEICH (dpa-AFX) - Alle überlebenden Geiseln sind frei, die Waffenruhe hält, ein Friedensplan steht: Nach mehr als zwei Jahren Krieg mit Zehntausenden Toten und weitgehender Zerstörung im Gazastreifen hofft die Welt auf einen dauerhaften Frieden. Bei einer Rede im israelischen Parlament wurde US-Präsident Donald Trump für seine Vermittlung zwischen Israelis und Palästinensern groß bejubelt. Allerdings gibt es Skepsis, ob die Vereinbarungen Bestand haben werden. Die islamistische Terrorgruppe Hamas kündigte bereits an, den Kampf gegen Israel fortzusetzen.

Mit der Freilassung der letzten 20 von früher einmal 250 Geiseln erfüllte die Hamas fristgerecht einen der zentralen Punkte des Friedensplans. Nach insgesamt 738 Tagen Gefangenschaft wurden sie am Vormittag in zwei Gruppen zunächst dem Roten Kreuz übergeben und dann nach Israel gebracht. Darunter sind auch vier Deutsch-Israelis. Später sollten auch die ersten sterblichen Überreste 28 weiterer Frauen und Männer den israelischen Behörden überstellt werden, die die Geiselhaft nicht überlebten. Im Gegenzug begann Israel damit, etwa 2.000 palästinensische Häftlinge freizulassen.

Trump erklärt Gaza-Krieg für beendet

Mit dem unter wesentlicher Beteiligung der Vereinigten Staaten zustande gekommenen Plan hält Trump den jüngsten Gaza-Krieg bereits für beendet - und sieht den Nahen Osten vor einer neuen Ära des Friedens. Dieser Tag markiere nicht nur das Ende eines Krieges, sondern auch "das Ende einer Zeit von Terror und Tod", sagte der US-Präsident vor dem Parlament in Jerusalem, der Knesset. Trump sprach vom Beginn einer "dauerhaften Harmonie" im Nahen Osten. Andere internationale Politiker äußerten sich deutlich zurückhaltender.

Um die Bedeutung des Friedensplans zu unterstreichen, stand am Nachmittag im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich ein Gipfel auf dem Programm. Dazu reisten etwa 20 weitere Staats- und Regierungschefs an, auch Bundeskanzler Friedrich Merz. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu blieb der Zeremonie allerdings ebenso fern wie hochrangige Vertreter der Hamas - ein Zeichen dafür, dass der Weg zum echten Frieden noch weit ist.

Mehrere Zehntausend Tote in zwei Jahren Krieg

Auslöser des jüngsten Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels durch Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober 2023 nahe der Grenze zum Gazastreifen. Auf israelischer Seite wurden etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 nach Gaza verschleppt. Israel reagierte mit massiven Angriffen aus der Luft und am Boden. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden mehr als 67.000 Menschen getötet.

Unter den Freigelassenen sind auch vier Israelis, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben: Die deutsch-israelischen Zwillinge Gali und Ziv Berman sahen sich zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder. Während ihrer Geiselhaft waren sie getrennt. Die bisherigen Geiseln wurden nach der Freilassung in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Nach einem Bericht der Zeitung "Times of Israel" wollte Trump nach seiner Rede in der Knesset auch eines der Krankenhäuser besuchen. Weil sein Programm in Israel erheblich länger dauerte als geplant, mussten die anderen Staats- und Regierungschefs in Ägypten stundenlang warten.

Die USA hatten die Einigung vermittelt - unterstützt insbesondere von Katar, Ägypten und der Türkei. Seit Freitag gilt in dem weitgehend zerstörten Küstenstreifen am Mittelmeer eine Waffenruhe. In den nächsten Wochen und Monaten geht es nun darum, aus der ersten Stufe des 20-Punkte-Plans einen echten Frieden zu machen. Nach all den Kriegen und Konflikten im Nahen Osten gibt es große Skepsis, ob das gelingt. Viele Fragen sind ungelöst.

Ministerpräsident Netanjahu versprach in der Knesset, er strecke seine Hand zu all jenen aus, "die Frieden mit uns anstreben". Israel werde immer wachsam, aber gleichzeitig voller Hoffnung sein. "Es ist an der Zeit, diese Hoffnung umzusetzen und den Kreis des Friedens zu vergrößern." Die Hamas schrieb in einer Erklärung allerdings: "Das palästinensische Volk wird nicht ruhen, bis der letzte Gefangene aus den Gefängnissen der neuen Nazis befreit ist und die Besatzung von unserem Land und unseren heiligen Stätten entfernt ist."

Jubel auf dem "Platz der Geiseln"

Auf dem "Platz der Geiseln" im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv wurde die Freilassung der Geiseln von Tausenden Menschen verfolgt. Dort brach großer Jubel aus. Im Gegenzug hat Israel die Entlassung von etwa 2.000 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen versprochen - darunter auch etwa 250, die zu lebenslanger Haft verurteilt worden waren. Der prominente palästinensische Politiker Marwan Barghuti soll in Haft bleiben.

Die israelische Armee hat sich mit Beginn der Waffenruhe auf eine vereinbarte Linie zurückgezogen. Die Armee behält aber immer noch die Kontrolle über etwa die Hälfte des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens. Nach zwei Jahren Krieg ist die Lage für die Palästinenser in dem von Israel abgeriegelten Gazastreifen verzweifelt. Hunderttausende Menschen müssen sich in einer Trümmerlandschaft zurechtfinden, in der sie nur durch Hilfe von außen überleben können.

Merz sieht "Schritt auf dem Weg zu Frieden"

Es ist nicht absehbar, ob das Abkommen zu einem längerfristigen Ende der Kämpfe in Gaza führen wird. Drei der größten Streitpunkte bleiben die Entwaffnung der Hamas, die in Trumps Friedensplan vorgesehen ist, der komplette Abzug von Israels Armee aus dem Gebiet sowie die Zukunft des Gazastreifens. Die Hamas spricht Israel zudem weiterhin das Existenzrecht ab. Netanjahu und seine rechtsextremen Regierungspartner wollen die Hamas restlos zerschlagen.

Bundeskanzler Merz begrüßte die Freilassung der Geiseln. "Endlich. Nach 738 Tagen kehren die Geiseln zurück - darunter auch Deutsche", schrieb er auf X. "Dieser Tag ist ein Anfang: der Beginn von Heilung und ein Schritt auf dem Weg zu Frieden im Nahen Osten." Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier versprach: "Deutschland ist bereit, tatkräftig mitzuhelfen, um den schwierigen Prozess für Frieden und Zusammenarbeit im Nahen Osten zu unterstützen."/cs/ln/DP/jha

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