Nachrichten Detail
Thu Oct 09 11:50:43 CEST 2025
WIESBADEN (dpa-AFX) - Die Serie von Rückschlägen für die Exportnation Deutschland setzt sich fort. Zollkonflikte bremsen im fünften Monat in Folge die Geschäfte im wichtigen US-Markt, wachsende Konkurrenz aus China setzt der deutschen Exportwirtschaft zusätzlich zu. In Schlüsselbranchen wie dem Maschinenbau wächst der Pessimismus: Viele Unternehmen rechnen im laufenden Jahr mit rückläufigen Umsätzen und sehen sich zum Personalabbau gezwungen - auch wegen der Dauerkrise in der Automobilindustrie.
Zwar gingen auch im August die meisten deutschen Ausfuhren in die USA. Es gab jedoch den fünften monatlichen Rückgang in Folge, wie das Statistische Bundesamt mitteilt - und zugleich den niedrigsten Wert seit November 2021.
Mit einem Warenwert von 10,9 Milliarden Euro waren die deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Staaten im August kalender- und saisonbereinigt um 2,5 Prozent niedriger als im Juli und um 20,1 Prozent geringer als ein Jahr zuvor. Die aggressive Zollpolitik der Regierung von US-Präsident Donald Trump wird zunehmend zur Belastung für die exportorientierte deutsche Wirtschaft.
Sind höhere EU-Zölle die richtige Antwort?
Eine "zunehmende Abschottung der EU" sei nicht die Lösung, warnt der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Die EU-Kommission hatte jüngst angekündigt, dass sie die hiesige Stahlindustrie mit einem auf 50 Prozent verdoppelten Zollsatz vor Billig-Konkurrenz aus Ländern wie China schützen will. Hohe Zölle verteuerten Produkte und schadeten letztlich allen, warnt BGA-Präsident Dirk Jandura und fordert: "Europa braucht Investitionen in Resilienz und Diversifizierung - nicht in Mauern um den Binnenmarkt."
"Nachhaltiger Aufschwung nicht in Sicht"
Volkswirte gehen davon aus, dass sich der Abwärtstrend im US-Geschäft noch einige Zeit fortsetzen wird. Die jüngste Stimmungsumfrage des Münchner Ifo-Instituts im September ergab zwar ein deutlich positiveres Bild in der deutschen Exportwirtschaft als im August. "Ein nachhaltiger Aufschwung ist allerdings noch nicht in Sicht", relativierte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.
Im August liefen auch die Geschäfte mit den Partnerländern der Europäischen Union für Deutschlands Exporteure schlechter. Auf dem chinesischen Markt ging es dagegen wieder etwas aufwärts.
Insgesamt lieferte Europas größte Volkswirtschaft den vorläufigen Ergebnissen der Wiesbadener Statistiker zufolge im August Waren im Wert von 129,7 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 0,5 Prozent weniger als im Juli des laufenden Jahres und 0,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Bringt 2026 den Konjunkturschub?
Die deutsche Wirtschaft steckt seit längerer Zeit in einem Konjunkturtief. In den vergangenen beiden Jahren schrumpfte die Wirtschaftsleistung. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung wie führende Wirtschaftsforschungsinstitute nur ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent.
Die Erwartungen für 2026 sind mit 1,3 Prozent Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich zuversichtlicher. Allerdings beruht die Hoffnung auf Belebung der Konjunktur nicht auf der Auslandsnachfrage, sondern darauf, dass Milliardeninvestitionen in Infrastruktur wie Straßen und Schienen sowie in die Verteidigung die Konjunktur im Inland ankurbeln werden.
Aktuell trübe Stimmung
Aktuell dominiert in wichtigen Branchen wie dem Maschinenbau Pessimismus: In der jüngsten Konjunkturumfrage des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bewertet ein Drittel (33 Prozent) der 877 Unternehmen die aktuelle Lage als "schlecht" oder "sehr schlecht". Mehr als die Hälfte (61 Prozent) rechnet nicht mit Besserung in den nächsten sechs Monaten, knapp jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) erwartet gar eine weitere Eintrübung.
Umsatzrückgang und Personalabbau
Gut ein Drittel (35 Prozent) der befragten Maschinenbauer rechnet im laufenden Jahr mit einem nominalen Umsatzrückgang. Der Personalabbau in der Branche dürfte sich fortsetzen. Zwar erwartet mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) eine unveränderte Stammbelegschaft in den nächsten sechs Monaten. Doch mehr als jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) sieht sich zum Personalabbau gezwungen./ben/DP/jkr
Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.
Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.


© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.
Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!