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Sun Oct 19 09:05:20 CEST 2025
NEW YORK/WASHINGTON (dpa-AFX) - Von New York bis Texas: In den USA hat es erneut Massenproteste gegen Präsident Donald Trump und dessen Politik gegeben. Unter dem Motto "No Kings- zu Deutsch: "Keine Könige" - fanden im ganzen Land Demonstrationen statt. Die Organisatoren sprachen am Samstagabend (Ortszeit) von fast sieben Millionen Teilnehmern in mehr als 2.700 Städten und Ortschaften - rund zwei Millionen mehr als noch im Juni. "Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut", heißt es auf der Website. "Aber in Amerika haben wir keine Könige."
Trump: "Bin kein König"
Von republikanischer Seite hatte es im Vorfeld geheißen, die Teilnehmer würden "Amerika hassen". Trump selbst sagte dem Sender Fox News: "Ich bin kein König." Er hat wiederholt behauptet, Demonstrierende seien gewaltbereit. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sagte bei einer Pressekonferenz, er erwarte "Hamas-Unterstützer", "Antifa-Typen" und "Marxisten in voller Montur" bei den "No Kings"-Protesten.
Gegner werfen Trump und seinem Umfeld vor, gezielt Eskalation zu befeuern und den Einsatz des Militärs gegen Andersdenkende normalisieren zu wollen. Mehrere demokratisch regierte Städte und Bundesstaaten gehen juristisch gegen die Entsendung der Nationalgarde in ihre Gemeinden vor.
Zuletzt gab es in mehreren Städten immer wieder kleinere Proteste, insbesondere gegen Trumps Migrationspolitik. Teils kam es dabei auch zu Zusammenstößen. Laut US-Medien verliefen die "No Kings"-Proteste bis zum Abend friedlich. Nur am Rande kam es vereinzelt zu Auseinandersetzungen.
Seit Trumps Amtsantritt im Januar haben die Demonstrationen gegen ihn deutlich zugenommen. Verschiedene Gruppen scheinen sich inzwischen auch zunehmend untereinander zu organisieren: Etliche Initiativen sind unter dem Dach von "No Kings" vereint. Gleichzeitig gilt es als Herausforderung, die Vielzahl unterschiedlicher Anliegen zu bündeln.
New York
In New York City nahmen laut Polizei mehr als 100.000 Menschen friedlich an Protesten in der ganzen Stadt teil. Teilnehmer äußerten Sorge um den Zustand der US-Demokratie. "Wir sind am Kipppunkt zum Faschismus", sagte etwa eine junge Frau namens Meg. Die 93-jährige Stephanie erklärte, sie habe schon gegen den Vietnamkrieg protestiert und viele Präsidenten erlebt, "aber dieser ist so schlimm, dass wir etwas tun müssen". Der Künstler Michael sagte, die Mächtigen in den USA - weiße Männer - brächten absichtlich Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Sexualität gegeneinander auf, um ihre eigene politische Macht zu erhalten.
Auffällig waren in New York wie anderswo bunte, aufblasbare Kostüme. "Ich will das Narrativ widerlegen, dass wir gefährlich oder gewalttätig sind", sagte Michelle, die als Hase verkleidet war. "Wir verteidigen unser Land mit Freude."
Pennsylvania
In Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania versammelten sich Tausende im Stadtzentrum. Teilnehmende stimmten das Lied "Won't You Be My Neighbor?" von Fred Rogers an - bekannt aus einer Kindersendung, die in Pittsburgh produziert wurde und Generationen prägte. Damit wollten sie ein Zeichen für Gemeinschaft und gegen Angst und Gewalt setzen - besonders im Hinblick auf die Rechte von Migranten, hieß es. Über der Menge wehten US-Flaggen, viele der Demonstrierenden waren als "Könige" verkleidet. Die Veranstalter erklärten: "Nichts ist patriotischer als friedfertiger Dissens."
Im Mittelpunkt standen in Pittsburgh zwei Themen: eine im September gescheiterte Initiative zur Verschärfung der Waffengesetze sowie eine Kommunalwahl Anfang November. "Proteste allein reichen nicht - jetzt müssen Taten folgen: Wählen muss man", sagte eine Teilnehmerin. Während die Stadt selbst als demokratische Hochburg gilt, sind viele umliegende Bezirke fest in republikanischer Hand.
Washington und Maryland
In der US-Hauptstadt Washington, wo Tausende auf die Straße gingen, sind viele Bundesbedienstete wegen des teilweisen Regierungsstillstands derzeit im Zwangsurlaub oder wurden schon zuvor im Zuge von Kürzungen entlassen. Der Sender CNN zitierte einen Demonstranten mit den Worten, er arbeite seit 20 Jahren im öffentlichen Dienst - und die Trump-Regierung sei im Begriff, diesen zu zerstören.
Auch im wohlhabenden Umland der Hauptstadt versammelten sich zahlreiche Demonstrierende. In Bethesda im Bundesstaat Maryland standen sie mit Schildern, Wimpeln und Postern entlang der Connecticut Avenue. Eine Frau in einem Hahnenkostüm hielt ein Schild mit der Aufschrift "Wir brauchen keine royalen Dekrete" - wohl als Anspielung auf die zahlreichen Anordnungen, mit denen Trump seine Politik durchsetzen will.
Massachusetts
In Boston im Bundesstaat Massachusetts kamen zahlreiche Menschen im zentral gelegenen Boston Common Park zusammen. Auf Plakaten war zu lesen: "Nein zur Autokratie, ja zur Demokratie" oder "Hände weg von unseren Nachbarn". Von einer Bühne rief jemand, "Wehre dich - No Kings", worauf die Menge im Chor "No Kings" zurückrief.
Kalifornien
An einer Straßenkreuzung in der kalifornischen Kleinstadt Truckee war der Protest mehrerer Tausend Menschen bunt, friedlich - und wurde von lautem Hupen begleitet. Demonstrantin Glenna sagte über Trump, sie sei es leid, beschimpft zu werden: "Er entmenschlicht und stempelt uns als unamerikanisch ab", fügte sie hinzu. "Wir müssen Migranten schützen." Ohne sie würde in einem Touristengebiet wie dem wenige Kilometer südlich gelegenen Lake Tahoe nichts funktionieren.
South Carolina und Oregon
CNN meldete einen Vorfall im Bundesstaat South Carolina, bei dem eine Frau mit gezogener Waffe an einem Protest vorbeigefahren und festgenommen worden sei. In Portland im Bundesstaat Oregon verlief die "No Kings"-Demonstration laut dem Lokalsender KATU friedlich. Bei allabendlichen Protesten an einer Einrichtung der Einwanderungsbehörde ICE sei es aber zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Gegendemonstranten gekommen. Demnach setzten Bundesbeamte Tränengas ein; es gab einige Festnahmen. In den Tagen davor hatte es dort ähnliche Szenen gegeben.
Florida und Texas
In Sarasota im Bundesstaat Florida war Jackie eine von zahlreichen Demonstrierenden. Die 33-Jährige nahm mit ihren beiden kleinen Kindern teil, beschrieb die Atmosphäre am Telefon als "sehr positiv". Sie wolle ihrer Tochter und ihrem Sohn beibringen, dass Proteste "ein normaler Teil des amerikanischen Lebens" seien. Sie trete unter anderem für den Schutz der öffentlichen Gesundheit ein, sagte sie - sie arbeite in diesem Bereich und sehe mit Sorge, dass in ihrem Bundesstaat die Impfpflicht an Schulen abgeschafft werde.
In El Paso im Bundesstaat Texas versammelten sich laut Lokalmedien ebenfalls Hunderte Menschen. Auf einem Schild war über Trump zu lesen: "Der arme alte, verrückte König versteht nicht: Demokratie, Rechtsstaat und Gewaltenteilung."/gei/DP/zb
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