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Mon Jan 20 18:09:16 CET 2025
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf ein Ausbleiben der befürchteten verschärften US-Zollpolitik am Tag der Amtseinführung von Donald Trump hat den Dax erstmals über 21.000 Punkte gehievt. Am Montag ging der deutsche Leitindex 0,42 Prozent höher bei 20.990,31 Punkten aus dem Handel, in der Spitze stieg er bis auf knapp 21.055 Zähler. Es war bereits der vierte Rekordtag in Folge. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es zum Wochenstart letztlich um 0,65 Prozent auf 26.001,96 Punkte nach oben.
Auslöser der etwas deutlicheren Kursgewinne war ein Bericht des "Wall Street Journal", dem zufolge die Trump-Administration keine Eile mit der Änderung der Handelspolitik hat. Vielmehr wolle der neue US-Präsident die Behörden anweisen, die Beziehungen zu China und den kontinentalen Nachbarn in Amerika zu evaluieren. Das dämpfte vorerst die Ängste vor etwaigen Handelskriegen der USA, möglicherweise auch mit der Europäischen Union.
"Die Amtseinführung von Präsident Trump ist ein kritischer Moment für Europa", schrieb Mathieu Savary von BCA Research. "Allerdings ist die Unsicherheit der eigentliche Schmerzfaktor", so der Marktstratege. Sollten Europa und die USA eine Grundlage für einen für beide Seiten akzeptablen "Deal" finden, dürfte diese Unsicherheit wieder schwinden. "Mit seiner Vorliebe für den Überraschungseffekt dürfte Trump die Finanzmärkte auch in den kommenden Monaten auf Trab halten", kommentierten die Experten von Index-Radar.
Von den schwindenden Zollsorgen profitierten vor allem die Autowerte. Nach zeitweisen Verlusten stiegen BMW um 2,8 Prozent, Mercedes-Benz legten um 2,3 Prozent zu, Volkswagen zog um 1,7 Prozent an und Porsche AG schloss 1,2 Prozent höher. Europaweit mauserte sich der Autosektor zu einer der stärksten Branchen.
Derweil ging die Rekordjagd bei Rheinmetall mit einem Sprung über die runde Marke von 700 Euro weiter, wobei der Rüstungskonzern seine Kursgewinne von bis zu 1,7 Prozent schließlich mehr als abgab. Vom neuen US-Präsidenten Trump erwarten die Anleger erneut Forderungen nach höheren Verteidigungsbudgets der Nato-Partner - fünf Prozent der Wirtschaftskraft hatte er zuletzt verlangt.
Auch die Energieversorger standen im Zusammenhang mit Trump im Fokus, da der Republikaner nicht als Freund Alternativer Energien gilt. UBS-Analystin Supriya Subramanian sieht daher wirtschaftliche und politische Risiken für Siemens Energy in den USA. Diese seien beim größten Dax-Gewinner des vergangenen Jahres nicht im aktuellen Aktienkurs berücksichtigt. Die Aktien von Siemens Energy verloren am Dax-Ende 3,4 Prozent.
An die Index-Spitze setzten sich die Papiere der Commerzbank mit Kursgewinnen von drei Prozent. Um eine mögliche Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit zu verhindern, prüft das Institut einem Bericht der "Financial Times" zufolge auch den Abbau tausender Jobs.
Beim Chemiekonzern Lanxess zogen Kunden Ende vergangenen Jahres Käufe vor, was dem Unternehmen einen über den Erwartungen liegenden operativen Gewinn im vierten Quartal bescherte. Lanxess-Aktien stiegen im MDax um 5,1 Prozent und stützten mit BASF und Evonik weitere Chemietitel.
Vorläufige Jahreszahlen von Nemetschek kamen am Markt gut an, der Bausoftware-Anbieter übertraf die Prognose. Die Aktien setzten sich daraufhin mit einem Plus von 10,4 Prozent an die MDax-Spitze. Aussagen zum Geschäftsvolumen im vergangenen Jahr schoben außerdem die Papiere des Betreibers von Finanzplattformen Hypoport um 7,4 Prozent an.
Ansonsten bewegten auch Analysten die Aktienkurse. Motorenhersteller Deutz kletterte nach einer positiven Studie der Investmentbank Oddo BHF als Spitzenreiter des Nebenwerte-Index SDax um 8,4 Prozent höher.
Für die Kursrally der Aktien von Heidelberger Druck von ebenfalls 8,4 Prozent machten Händler auch charttechnische Gründe aus. Die Papiere hätten bei etwas über einem Euro einen Widerstand überwunden.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg auf den höchsten Stand seit 2000 und ging 0,31 Prozent fester bei 5.164,44 Punkten aus dem Handel. In Frankreich, der Schweiz und Großbritannien ging es ebenfalls moderat aufwärts. In den USA blieben die Börsen wegen des "Martin Luther King Day" geschlossen.
Der Euro legte angesichts der Berichte über Trumps Zollpläne zu und kostete zuletzt 1,0399 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Montag auf 1,0316 (Freitag: 1,0298) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9693 (0,9710) Euro.
Am Rentenmarkt verlor der Rentenindex Rex 0,10 Prozent auf 125,12 Punkte. Die Umlaufrendite legte im Gegenzug von 2,45 Prozent am Freitag auf 2,46 Prozent zu. Der Bund-Future büßte 0,05 Prozent auf 131,72 Punkte ein./niw/he
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---
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