Nachrichten Detail

Enthaltene Instrumente

EU-Kommission legt Klimaziel für 2040 vor

Wed Jul 02 06:16:52 CEST 2025

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kommission schlägt ein verbindliches Klimaziel für 2040 vor. Um wie viel Prozent Europa seine Treibhausgasemissionen bis 2030 und bis 2050 reduzieren muss, steht schon fest. Was bislang fehlt, sind Vorgaben, wo die EU in 15 Jahren stehen will. 2024 hatte die EU-Kommission schon eine - rechtlich unverbindliche - Empfehlung vorgelegt.

Die Treibhausgasemissionen sollen demnach bis zu diesem Jahr um mindestens 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Viele finden das zu ambitioniert. Es sind auch bereits Informationen durchgesickert, was genau die Kommission vorschlagen könnte. Ein Überblick:

Welche Ziele gelten bislang?

Die EU muss ihre Klimaziele bislang durch Treibhausgas-Minderungen auf eigenem Boden erreichen. Bis 2030 müssen die Emissionen um 55 Prozent gegenüber 1990 sinken. Bis 2050 will die EU klimaneutral sein, also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als wieder gebunden werden können. Ein verbindliches Zwischenziel für 2040 gibt es bislang aber nicht.

Auch Deutschland hat sich bereits Klimaziele gesetzt - hinkt diesen allerdings hinterher. Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um mindestens 65 Prozent sinken, bis zum Jahr 2040 um mindestens 88 Prozent. Bis 2045 soll Treibhausgasneutralität erreicht werden.

Warum braucht es noch ein Ziel für 2040?

Laut EU-Klimagesetz muss es ein verbindliches Ziel für 2040 geben. Außerdem soll es als Grundlage genutzt werden für die Klimapläne, die die EU bei den Vereinten Nationen einreichen muss. Bis spätestens September muss die EU ihre Klimaschutzpläne für den Zeitraum bis 2035 vorlegen, damit sie rechtzeitig vor der Weltklimakonferenz in Brasilien im November kommen.

Die erste Einreichungsfrist im Februar hatte die Staatengemeinschaft

- wie die allermeisten Länder - versäumt. Die nationalen Klimapläne

sind ein zentrales Element des Pariser Klimaschutzabkommens, das dieses Jahr zehnjähriges Jubiläum feiert. Zudem dient das 2040-Zwischenziel als Wegmarke für das endgültige Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein.

Wie soll das 2040-Ziel aussehen?

Die EU-Kommission will einer Empfehlung aus dem vergangenen Jahr zufolge vorschlagen, eine Minderung um mindestens 90 Prozent im Vergleich zu 1990 festzulegen. Erste durchgesickerte Entwürfe des Gesetzes, das nun vorgestellt wird, bestätigen das. Es gab allerdings auch schon einige Kritik an der 90-Prozent-Vorgabe. Aus dem Parlament und auch von EU-Staaten hieß es, das 2040-Ziel sei zu ehrgeizig.

Aus den Entwürfen geht nun hervor, dass die Kommission wohl an der 90-Prozent-Vorgabe festhält - gleichzeitig aber mehr Flexibilität schaffen will. Dazu zählt etwa die Anerkennung von Klimazertifikaten aus Nicht-EU-Ländern. Mit diesen könnten dann Treibhausgasemissionen, die in der EU entstehen, verrechnet werden.

CDU, CSU und SPD nennen dies im Koalitionsvertrag als eine Voraussetzung für die deutsche Unterstützung für das 90-Prozent-Ziel: Zertifikate sollen demnach maximal drei Prozentpunkte des Ziels ausmachen.

Was könnte das für Folgen haben?

Auch wenn mit den Zertifikaten nur ein Bruchteil der Klimaschutzanstrengungen beglichen werden würde, sorgen die Pläne für Aufregung. Denn Kritiker befürchten, dass dieser Anteil künftig steigen könnte - und dass die EU solche Instrumente in größerem Umfang zulässt.

Unternehmen, denen es besonders auf Klimaschutz ankommt oder die damit werben wollen, können heute schon Zertifikate kaufen - zum Beispiel für Aufforstungsprojekte, saubere Kochöfen, bessere Trinkwasserversorgung oder Solarparks. Das hat bislang jedoch nichts mit den staatlichen Klimazielen zu tun.

Die Idee ist nicht neu - es gibt sogar schon Erfahrungen mit einem ähnlichen System unter dem Kyoto-Protokoll, dem Vorläufer des Pariser Klimaabkommens von 2015. Es war allerdings keine Erfolgsgeschichte.

Wie wirkt sich der Klimawandel in Europa aus?

Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse nehmen Experten zufolge zu. Dazu zählten Hitzewellen, Dürren, Wirbelstürme, Überschwemmungen oder Flächenbrände. Hinzu kämen Umweltveränderungen wie schmelzende Gletscher, ein steigender Meeresspiegel oder sinkende Grundwasserspiegel. Auch nimmt die Artenvielfalt ab. Der Klimawandel birgt auch viele Gesundheitsrisiken. Europa ist besonders stark betroffen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die europäische Region die Gegend, die sich weltweit am schnellsten erwärmt. Ein Drittel aller weltweiten Hitze-Todesfälle entfallen demnach auf diese Region. Zudem seien hier zehn Prozent aller Stadtbewohner von Überschwemmungen bedroht. Die durch den Klimawandel zu erwartenden häufigeren heftigen Niederschläge und der Anstieg des Meeresspiegels verschlimmern demnach die Situation.

Wie geht es weiter?

Über die Vorschläge der Kommission diskutieren nun die EU-Staaten und das Europaparlament. Sie bilden zunächst unabhängig voneinander jeweils eine eigene Position zu dem Vorhaben und versuchen im Anschluss einen gemeinsamen Kompromiss auszuhandeln./rdz/DP/zb

Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.

Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.

Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.

Factset   Mountain-View
© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.

Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Langfristige Wertentwicklungen und Kursschwankungen insbes. zu Finanzinstrumenten, bzw. zu Finanzindizes entnehmen Sie bitte der jeweiligen Detailseite. Bitte beachten Sie: Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für eine künftige Wertentwicklung (Performance) und Renditechance. Die Rendite kann in Folge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.