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ROUNDUP 2: Hensoldt enttäuscht mit Prognose - Aktie Schlusslicht im MDax

Fri Feb 23 11:58:54 CET 2024

(neu: Analystenstimme, Kurs)

TAUFKIRCHEN (dpa-AFX) - Der Rüstungselektronikkonzern Hensoldt rechnet angesichts der zunehmenden Kriege und Konflikte in der Welt auch im laufenden Jahr mit weiterem Wachstum. Beim Umsatz peilt Hensoldt für 2024 circa zwei Milliarden Euro an, wie der MDax-Konzern am Freitag in Taufkirchen mitteilte. Analysten hatten sich im Schnitt mit fast 2,2 Milliarden aber mehr erhofft. Von den Erlösen sollen 19 bis 20 Prozent als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) hängen bleiben. Außerdem soll der Auftragseingang im Vergleich zum Umsatz deutlich schneller zulegen. Die Aktie verlor in der Spitze fast neun Prozent.

Mit einem Abschlag von zuletzt sechs Prozent auf 31,74 Euro war das Papier schwächster Wert im MDax der mittelgroßen Unternehmen. Die Anleger machten nach gutem Lauf der Aktie Kasse. Getrieben von weltweit steigenden Rüstungsausgaben hat Hensoldt in diesem Jahr bislang schon über 30 Prozent zugelegt und Mitte Februar mit etwas über 36 Euro den höchsten Kurs seit April 2023 erreicht. Einen Teil der Rally hatte die Aktie anschließend aber bereits wieder abgegeben.

"Der Bedarf an Verteidigungs- und Sicherheitslösungen ist weltweit hoch und wird angesichts der globalen Konflikt- und Krisenlage voraussichtlich weiter zunehmen", sagte Konzernchef Thomas Müller laut Mitteilung. Im vergangenen Jahr hatte sich bei Hensoldt eine gesteigerte Nachfrage insbesondere nach Aufklärungs-, Überwachungs- und Selbstschutzsystemen bemerkbar gemacht.

Der Auftragseingang stieg von 1,99 auf 2,09 Milliarden Euro, im Geschäft mit Sensoren zog Hensoldt aber weniger Aufträge an Land als zuletzt. Dafür war die Nachfrage in der kleineren Optronik-Sparte wesentlich höher. Der Rüstungselektronikkonzern hat offensichtlich weiter Probleme beim Abarbeiten der Bestellungen. Ende 2023 hatte Hensoldt Aufträge im Wert von 5,53 Milliarden Euro in den Büchern, ein Jahr zuvor waren es 5,37 Milliarden. Das Book-to-bill-Verhältnis, also das Verhältnis vom Auftragseingang zum Umsatz, ging im vergangenen Jahr von 1,2 auf 1,1 zurück.

Die Erlöse kletterten von 1,71 auf 1,85 Milliarden Euro und damit auf den zuletzt von Hensoldt angepeilten Wert. Im Kerngeschäft legte der Umsatz um 16 Prozent zu. Haupttreiber seien neben dem Pegasus-Aufklärungssystem und dem Eurofighter-Radar auch TRML-4D-Radare für die Ukraine, das Selbstschutzsystem Praetorian und der Servicevertrag C3 für den Eurofighter gewesen. Während die Sensoren-Sparte kräftig zulegen konnte, stagnierte der Umsatz im Segment Optronik.

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte im vergangenen Jahr von 292 auf 329 Millionen Euro zu. Mit einer operativen Marge von 19,9 Prozent erreichte Hensoldt die eigene Prognose. Mit Blick auf die neue Prognose zwischen 19 und 20 Prozent ist dieser Wert im laufenden Jahr aber nur im besten Fall zu halten. Diese Spanne gab Hensoldt auch als neues Mittelfristziel aus. 2022 lag die Marge noch bei 20,4 Prozent. Im vergangenen Jahr ging das bereinigte operative Ergebnis in der Optronik-Sparte wegen Investitionen unter anderem in die Digitalisierung deutlich zurück. Hier stellt Hensoldt auf S/4 Hana, die Kernsoftware von SAP , um.

Analyst Christian Cohrs von Warburg Research betonte, Hensoldt habe 2023 die Finanzziele erreicht. Er ergänzte aber, das Ergebnis sei kostenseitig von umfangreichen Einmaleffekten geprägt und das Netto-Finanzergebnis sei viel niedriger als von ihm erhofft. Unter dem Strich verdiente Hensoldt 56 Millionen Euro nach 80 Millionen im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt rund 113 Millionen erwartet. Cohrs vermisse daher die positiven Aspekte, die dem Aktienkurs weiter nach oben verhelfen könnten.

Obendrein erwähnten Händler, dass die Dividende von Hensoldt vielleicht etwas enttäusche. Die Aktionäre sollen eine um 10 Cent höhere Dividende von 40 Cent je Aktie erhalten, während die durchschnittliche Markterwartung bei 48 Cent gelegen habe. Der bereinigte freie Barmittelzufluss vor Steuern und Zinsen betrug 259 Millionen Euro und damit 40 Millionen mehr als im Jahr zuvor.

Für die geplante Übernahme des Rüstungsspezialisten ESG aus München hatte sich Hensoldt im Dezember durch eine Kapitalerhöhung brutto rund 241 Millionen Euro besorgt. Der Bund habe sich über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beteiligt und hält so weiter 25,1 Prozent an Hensoldt. Für den bis zu 730 Millionen Euro schweren ESG-Deal will Hensoldt außerdem Schulden in Höhe von circa 450 Millionen Euro aufnehmen. Das Unternehmen erwartet mittlerweile, dass die Übernahme Ende des ersten Quartals über die Bühne geht./niw/men/jha/

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