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Tue Dec 09 18:08:30 CET 2025
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Dienstag seine Erholung vom November-Tief fortgesetzt. Einen Tag vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed gingen die Anleger aber nur noch gemäßigt ins Risiko. "Wir sehen eine Aktienrally mit angezogener Handbremse", kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl von der Consorsbank das Geschehen.
Am Ende legte der Dax am Dienstag um 0,49 Prozent auf 24.162,65 Punkte zu. Er setzte sich damit weiter von der 24.000-Punkte-Marke ab in Richtung oberes Ende der November-Spanne, die Mitte des vergangenen Monats von einem mehrtägigen Kursrutsch aufgerissen worden war. Von seinem Tief am 21. November hat sich der deutsche Leitindex mittlerweile wieder um mehr als fünf Prozent nach oben gearbeitet.
Der MDax schaffte es am Dienstag im Schlepptau des Dax auch mit 0,22 Prozent ins Plus. Der Index mit den mittelgroßen Werten schloss bei 29.729,05 Zählern.
Wenn die Fed am Mittwochabend ihre Leitzinsentscheidung bekannt gibt, gilt eine kleine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bereits als eingepreist. Laut Stanzl agieren die Anleger davor "ohne große Überzeugung". Er geht davon aus, dass sie größere Neupositionierungen erst danach oder vielleicht auch erst im neuen Jahr eingehen werden.
Im Dax setzten zwei Aktien ihre jüngste Erholung fort: Bayer kamen letztlich auf ein Plus von gut vier Prozent und Rheinmetall schlossen 3,6 Prozent höher. Letztere schlossen sich damit einer positiven Branchentendenz an, denn die beiden MDax-Mitglieder Renk und Hensoldt zogen sogar noch deutlicher um bis zu 5,9 Prozent an. Rüstungswerte profitierten von den weiter stockenden Friedensplänen der USA im Ukraine-Krieg.
Im MDax büßten Thyssenkrupp dagegen als Schlusslicht 6,5 Prozent ein. Der Industriekonzern, der wegen einer schwachen Nachfrage und niedrigerer Preise kürzlich seine Prognose für das Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr gesenkt hatte, äußerte sich nun zum neuen Jahr. Die auf den Weg gebrachte Sanierung der kriselnden Stahlsparte Thyssenkrupp dürfte millionenschwere Verluste zur Folge haben.
Hellofresh nahmen mit minus 4,3 Prozent den vorletzten Platz im MDax ein. Die US-Bank Morgan Stanley senkte ihr Votum für den Kochboxen-Versender auf "Underweight". Analyst Luke Holbrook hob hervor, dass Hellofresh im US-Markt für Fertiggerichte Marktanteile zu verlieren scheine. Außerdem gaben die Traton-Aktien nach der Streichung einer Kaufempfehlung durch Exane BNP 1,7 Prozent ab.
Im SDax sorgten zwei Aktienplatzierungen für Gesprächsstoff. Um 7,2 Prozent abwärts ging es bei Evotec , weil die Beteiligungsholding des Pharmakonzerns Novo Nordisk wohl einen größeren Abschlag in Kauf nahm. Laut Kreisen wurden die Anteile zu 5,10 Euro das Stück platziert. Der Xetra-Schlusskurs lag nun ganz in der Nähe dieses Preises.
Bei den Jost Werken <DE000JST4000Y> dagegen kam es letztlich gut an, dass der Großaktionär Peter Möhrle die übrigen Anteile verkauft hat. Am Anfang schwach gestartet, schlossen die Aktien des Nutzfahrzeugzulieferers mit 1,4 Prozent im Plus. Die Experten von Oddo BHF sprachen mit Blick auf den Ausstieg von einer "weiteren attraktiven Einstiegschance".
Mit einem Anstieg um 5,6 Prozent wurden die MBB-Aktien im SDax zum Spitzenreiter. Das Technologieunternehmen, das unter anderem stark an Friedrich Vorwerk und Aumann beteiligt ist, kündigte Aktienrückkäufe an, die in Kürze beginnen sollen. Der Kurs kam dem Rekord von 203 Euro bis auf drei Euro nahe.
Auf internationaler Ebene war das Bild am Dienstag durchwachsener. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss knapp mit 0,13 Prozent im Minus bei 5.718,32 Zählern. In Zürich und London gab es für die Leitindizes auch negative Vorzeichen, wobei das Minus beim Schweizer SMI etwas deutlicher war. An der New Yorker Börse lag der Dow Jones Industrial zuletzt moderat in der Gewinnzone./tih/jha/
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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