Nachrichten Detail
Mon Sep 29 11:46:18 CEST 2025
(Wiederholung: Das ROUNDUP zur Lufthansa wurde nur um die Kursentwicklung der Aktie aktualisiert. Die Reaktion von Verdi folgt in Kürze mit weitem weiteren ROUNDUP.)
MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Lufthansa -Konzern will in den kommenden Jahren rund 4.000 Jobs in seinen Verwaltungseinheiten streichen. Dafür sollen die zahlreichen Fluggesellschaften der Gruppe organisatorisch enger zusammengefasst werden, wie das Unternehmen zum Kapitalmarkttag in München am Montag mitteilte. Der Vorstand um Lufthansa-Chef Carsten Spohr konkretisiert damit unbestätigte Berichte aus der Vorwoche. Die Lufthansa-Aktie setzte ihre Erholungsrally zu Wochenbeginn fort.
Nach einem Anstieg um bis zu 2,2 Prozent behaupteten die Titel am späten Vormittag ein Plus von 1,7 Prozent auf 7,88 Euro. Damit steuern sie auf den fünften Gewinntag in Folge mit einem Kurszuwachs um bis zu mehr als 8 Prozent zu. Mit knapp 28 Prozent haben die Titel seit Jahresbeginn um etwa 10 Prozentpunkte stärker zugelegt als der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen.
Weitere Kostenvorteile erwartet das Management von neuen, effizienteren Flugzeugen, der Digitalisierung und der Verlagerung von Jets in Flugbetriebe mit geringeren Personalkosten. Dagegen gibt es schon länger Widerstand der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, deren Mitglieder noch bis Dienstag (10.00 Uhr) über einen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo abstimmen.
Konflikt mit Piloten verschärft
Die Piloten sind von den aktuell angekündigten Stellenstreichungen zwar nicht betroffen, aber dennoch wahrscheinlich streikbereit. Sie stemmen sich intern gegen die geplante Verlagerung von Flugzeugen an Billigtöchter wie Discover und City Airlines, die Lufthansa zufolge 40 Prozent geringere Crewkosten vorweisen können.
Vor den Investoren in München verschärft das Management diese Auseinandersetzung: Im Jahr 2030 soll nur noch rund die Hälfte der Kurz- und Mittelstreckenflotte bei der Lufthansa-Kerngesellschaft und der Regionaltochter Lufthansa Cityline fliegen, kündigt es an. Derzeit sind es noch rund 80 Prozent der entsprechenden Flugzeuge.
Zentrale Steuerung
Für lukrativere Geschäfte sollen die verschiedenen Fluggesellschaften des Konzerns enger zusammengefasst und zentral gesteuert werden. Neben der kriselnden Kernmarke Lufthansa betreibt das Unternehmen die Airlines Swiss, Austrian, Brussels Airlines und ist Minderheiteneigner der italienischen Ita. Über diesen Gesellschaften will das Unternehmen die Dachmarke "Lufthansa Group" stärker etablieren.
Aus Sicht der Kunden sollen die Gesellschaften zwar ihre Eigenständigkeit bewahren sowie künftig komfortablere Sitze und mehr digitale Dienstleistungen anbieten. Auch Umstiege auf andere Lufthansa-Konzerngesellschaften soll es künftig häufiger geben, wenn sie besser passen.
Frankfurt verliert
Doch Vertrieb, Netzwerkplanung und weitere Funktionen werden künftig von zentralen Einheiten gesteuert, die nicht zwingend am Konzernsitz Frankfurt agieren müssen. Tatsächlich plant Lufthansa die Verlegung von 1.500 Vollzeitstellen an andere internationale Standorte der Gruppe. In der Frankfurter Zentrale dürften daher überproportional Jobs abgebaut werden.
Eine besondere Rolle in der Strategie spielt das neue und kostengünstige Drehkreuz Rom, das vor allem Verkehre auf die südliche Halbkugel abwickeln kann. Die Direktfluggesellschaft Eurowings werde ebenso gestärkt wie die Logistik und die Wartungstochter Lufthansa Technik, die sich zunehmend als Militär-Dienstleister etabliert.
Höhere Marge
Zudem setzt die Lufthansa ihre mittelfristigen Finanzziele hoch. Europas größtes Luftverkehrsunternehmen mit zuletzt rund 103.000 Beschäftigten will künftig einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 8 bis 10 Prozent des Umsatzes erreichen. Bislang galt die Zielmarke von 8 Prozent, die insbesondere die Kernmarke Lufthansa auch im laufenden Jahr verfehlen wird. Im vergangenen Jahr erreichte der gesamte Konzern magere 4,4 Prozent.
Die Konkurrenz wie die British-Airways-Mutter IAG ist längst in höheren Gewinnsphären unterwegs, während Lufthansa zwar immer mehr Flüge anbietet, aber kaum daran verdient. Immerhin soll im laufenden Jahr der operative Gewinn vor Sonderposten den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro deutlich übertreffen.
Ziel aller Maßnahmen sei es, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen und nachhaltig attraktive Renditen für die Aktionäre zu erzielen. Die Aktionäre könnten weiterhin mit einer Dividende in Höhe von 20 bis 40 Prozent des Konzerngewinns rechnen.
Kommt der nächste Piloten-Streik?
Zunächst muss sich das Management aber mit dem drohenden Streik der Piloten beschäftigen. An diesem Dienstag (30.09.) endet die Urabstimmung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Sie hat ihre Mitglieder bei der Lufthansa Kerngesellschaft und der Frachttochter Lufthansa Cargo aufgerufen, über einen Arbeitskampf zu entscheiden. Offizieller Streitpunkt sind die Betriebsrenten für rund 4.800 Beschäftigte in den Cockpits. Lufthansa hatte die Forderungen als unbezahlbar abgelehnt./ceb/DP/men
Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.
Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.


© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.
Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!