Nachrichten Detail
Sun Jun 15 18:07:15 CEST 2025
(Aktualisierung: Zahl der Toten, Tankflugzeug angegriffen, Reaktion Aktienbörsen der Regionen)
TEL AVIV/TEHERAN (dpa-AFX) - Die Gewaltspirale im Krieg der Erzfeinde Israel und Iran dreht sich immer schneller. Israel überzog die Islamische Republik am Sonntag erneut mit mehreren Wellen von Luftangriffen, die vor allem der Zerstörung des iranischen Atomprogramms dienen sollten.
Laut Medien waren in der 15-Millionen-Metropole Teheran Explosionen nahe dem Flughafen und einem Luxushotel zu hören. "Teheran brennt", schrieb Israels Verteidigungsminister Israel Katz auf der Plattform X.
Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten und Öl- und Erdgasfelder. Das erklärte Hauptziel ist es, die Islamische Republik an der heimlichen Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Der Militäreinsatz werde voraussichtlich "Wochen, nicht Tage" dauern, zitierte CNN US-Beamte und in Israel.
Bei iranischen Gegenschlägen starben in Israel mindestens 14 Menschen. 370 Menschen wurden Medien zufolge verletzt. Im Iran sind nach offiziellen Angaben Dutzende Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt worden.
Augenzeugen berichteten von Explosionen in mehreren Teilen der Megacity Teheran. Videos in sozialen Netzwerken zeigten dichte Rauchschwaden über der Stadt. In einigen Vierteln fiel die Wasserversorgung aus. Bewohner Teherans berichteten zudem von Luftangriffen auf Behördengebäude und Infrastruktur. Auch ein Hotel wurde getroffen.
Der israelische Präsident Izchak Herzog bezeichnet den Kampf gegen den Iran als Verteidigung nicht nur seines Landes. "Unser Ziel ist es, die Realität im Nahen Osten zu verändern", sagte er bei einem Besuch im zentral-israelischen Bat Jam. Israel verteidige nicht nur sich selbst, "sondern den Nahen Osten, die Menschheit selbst und den Weltfrieden", so der Präsident.
Aktienbörsen der Regionen überwiegend unter Druck
Die meisten Aktienbörsen in der von den Auseinandersetzungen betroffenen Regionen sind am Sonntag mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. In Tel Aviv endete das Geschäft hingegen nach einem anfänglich kräftigen Minus sogar leicht höher. Hierbei spielten spürbare Kursgewinne bei Rüstungswerten eine Rolle.
Am schwersten traf es die Börse in Kairo. Hier rauschten die Kurse um mehr als vier Prozent in den Keller. Im Verlauf hatten die Verluste allerdings fast doppelt so hoch gelegen.
Israel hat noch viele Ziele auf seiner Liste
Nach Angaben eines Militärvertreters hat Israel noch eine umfangreiche Liste von Angriffszielen im Iran. Allein in der vergangenen Nacht habe das Militär etwa 80 Ziele angegriffen.
Zu den Zielen habe das Hauptquartier des Verteidigungsministeriums sowie einer staatlichen Atom-Forschungsorganisation gehört. Auch Angriffe auf das Kommando des Verteidigungsministeriums wurden gemeldet. Im Nordwesten Teherans gerieten zudem Teile eines Öllagers in Brand. In Israel wiederum wurden Teile einer Raffinerie nach einem iranischen Angriff zerstört.
Auf einem Flughafen in Maschhad weit im Osten des Irans griff die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben ein iranisches Tankflugzeug an. Die Entfernung beträgt rund 2.300 Kilometer - es sei damit das am weitesten entfernte Ziel, das seit Beginn des Kriegs mit dem Iran attackiert wurde.
Iran bestätigt Tod weiterer Generäle
Irans Revolutionsgarden meldeten den Tod sechs weiterer Generäle. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer unter der Militärführung auf mindestens 14. Unter ihnen waren auch der Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami, und Generalstabschef Mohammed Bagheri.
Nachrichtenportal: Israel bräuchte spezielle US-Bomben
US-Präsident Donald Trump warnte die Führung der Islamischen Republik vor Angriffen auf US-Einrichtungen. Sollten die USA in irgendeiner Form vom Iran attackiert werden, würden die US-Streitkräfte in noch nie dagewesenem Ausmaß zuschlagen.
Israel habe die Trump-Regierung in den vergangenen 48 Stunden gebeten, sich dem Krieg gegen den Iran anzuschließen, berichtete die US-Nachrichtenseite "Axios" unter Berufung zwei israelische Beamte.
Israel verfügt dem Bericht zufolge nicht über die sogenannten Bunkerbrecher-Bomben und großen Bomber, die nötig wären, um die iranische Urananreicherungsanlage in Fordo zu zerstören. Diese liegt rund 100 Kilometer südwestlich der iranischen Hauptstadt Teheran tief in einem Berg.
USA haben in der Region 40.000 Soldaten
Die USA verfügten dagegen in Flugweite zum Iran sowohl über diese schweren Bomben als auch die hierfür nötigen Bomber, berichtete die US-Nachrichtenseite. Sollte Fordo auch nach dem Ende der Angriffe in Betrieb bleiben, hätte Israel sein Ziel, das iranische Atomprogramm zu "eliminieren", verfehlt, schrieb "Axios".
Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels und unterhalten in der Region Stützpunkte, darunter in Katar und in Bahrain, auf denen laut Berichten rund 40.000 Soldaten stationiert sind. Der jüdische Staat ist die einzige Atommacht in der Region.
Trump ruft Iran zu Abkommen auf
Trump rief den Iran erneut auf, ein Abkommen rund um sein Atomprogramm abzuschließen. "Wir können jedoch leicht ein Abkommen zwischen dem Iran und Israel erzielen und diesen blutigen Konflikt beenden!!!", schrieb Trump. Eigentlich hätten Delegationen des Irans und der USA als Israels wichtigstem Verbündeten am Sonntag im Oman Gespräche über das iranische Atomprogramm führen sollen - diese Runde in der Hauptstadt Maskat wurde jedoch wegen der militärischen Eskalation abgesagt.
Israels Außenminister Gideon Saar und der deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) haben erneut telefoniert. Saar habe erklärt, dass der Einsatz im Iran fortgesetzt werde und noch wichtige Ziele zu erreichen seien, teilte das israelische Außenministerium mit. Das Auswärtige Amt bestätigte, dass beide Minister am Morgen telefoniert hatten, machte aber keine Angaben zu den Gesprächsinhalten.
Fragezeichen zur Zusammenarbeit von Iran und IAEA
Der Iran will offensichtlich die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien nicht mehr in bisheriger Form fortsetzen. Das erklärte der stellvertretende Außenminister Kasem Gharibabadi laut Staatlicher Nachrichtenagentur Irna. "Es ist widersinnig, dass die Agentur zu Angriffen auf friedliche Einrichtungen schweigt, ihre Inspektoren jedoch weiterhin regulär im Iran präsent sein sollen." Details nannte er nicht.
Die UN-Behörde, die dazu nicht Stellung nahm, hat bisher das Atomprogramm Teherans überwacht. Ihren Erkenntnissen zufolge haben die Angriffe auf die iranischen Atomanlagen bisher keine erhöhten Strahlenwerte außerhalb der jeweiligen Gelände zufolge./mrd/DP/he
Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.
Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.
Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.


© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.
Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!