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Thu Dec 19 16:14:52 CET 2024
NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Aktienmärkte sind nach dem Zinsschock vom Vortag mit einer Erholung in den Donnerstag gestartet. Nach den deutlichen Kursverlusten, die die Erwartung von nur noch von zwei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed im Jahr 2025 ausgelöst hatte, nutzten mutige Anleger das ermäßigte Niveau zum Einstieg.
Der Dow Jones Industrial stieg nach einer halben Handelsstunde um 0,69 Prozent auf 42.617,87 Punkte, wobei er sein bis zu ein Prozent hohes Anfangsplus schon wieder etwas eindämmte. Er schickt sich damit an, eine historische zehntägige Verlustserie zu beenden. Nach Bloomberg-Daten hatte es solch eine lange Durststrecke für den Leitindex der Wall Street seit den 1970er Jahren nicht mehr gegeben.
Der marktbreite S&P 500 legte am Donnerstag in den Anfangsminuten um 0,67 Prozent auf 5.911,73 Zähler zu. Auch für den Nasdaq 100 , der am Mittwoch nach seiner Rekordrally besonders deutlich unter Gewinnmitnahmen gelitten hatte, ging es um 0,47 Prozent auf 21.309,50 Punkte nach oben. Hohe Kursverluste beim Chipkonzern Micron dämpften dort etwas die Erholung.
Laut Tiffany Wilding von der Investmentgesellschaft Pimco sind Zinssenkungen in den USA "on hold". Mit der Januar-Sitzung der Fed dürfte eine Phase des Abwartens beginnen. Die Tendenz gehe jedoch weiterhin in Richtung weiterer Zinssenkungen. "Allerdings wird die Fed voraussichtlich weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung oder einen Anstieg der Arbeitslosenquote abwarten, bevor sie den Lockerungszyklus fortsetzen wird", ergänzte sie.
An der Nasdaq dämpfte Micron die Stimmung mit einem Kursrutsch um 16 Prozent. Bei der Vorlage der Quartalszahlen des Chipkonzerns war es vor allem der Ausblick, der missfiel. Er habe selbst die Erwartungen der ärgsten Pessimisten untertroffen, urteilte UBS-Analyst Timothy Arcuri. Von der Bank of America wurde denn auch die Kaufempfehlung gestrichen wegen Gegenwinds, den das Unternehmen bei der Marge verspüre.
Das breite Branchenbild im Chipsektor war aber in Summe durchwachsen mit auch positiven Entwicklungen, denn Anlegers "KI-Liebling" Nvidia setzte nach einer fünftägigen Durststrecke erneut zu einem Erholungsversuch an. Im frühen Handel legten die Aktien um 1,7 Prozent zu. Ganz an die Spitze im Dow setzten sich aber mit Goldman Sachs und JPMorgan zwei Banken, für die höhere Zinserwartungen im Alltagsgeschäft durchaus von Vorteil sein können. Ihre Titel legten bis zu 2,4 Prozent zu.
Eine Kaufempfehlung von Jefferies verhalf den Zoom -Aktien um drei Prozent nach oben. Analyst Samad Samana begründete die Hochstufung auf "Buy" für den Anbieter von Videokonferenzen mit seiner Erwartung, dass die Monetarisierung von Künstlicher Intelligenz im kommenden Jahr zu einer Beschleunigung des Umsatzwachstums führt.
Erst nachbörslich werden am Donnerstag der Sportartikelhersteller Nike und der Logistikkonzern Fedex mit Quartalsberichten in den Blick der Anleger rücken. Auf diese dürften die Aktien also am Freitag erst reagieren./tih/mis
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