Nachrichten Detail

Enthaltene Instrumente

ROUNDUP 2: Trump bringt letzte Geiseln heim - Israel und Gaza hoffen

Sun Oct 12 18:54:09 CEST 2025

(neu: Details und Hintergrund, aktualisiert.)

TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) - Mit der Freilassung der letzten Geiseln aus dem Gazastreifen und einer "Nahost-Friedenszeremonie" in Ägypten mit US-Präsident Donald Trump soll auf dem Weg aus dem Krieg ein neues Kapitel beginnen. Während ganz Israel auf die Rückkehr der Geiseln und der noch zu identifizierenden Leichen wartet, läuft in Gaza die Rückkehr Hunderttausender in ihre weitgehend zerstörten Wohngegenden. Doch trotz der großen Entwicklungen liegen vor dem von Trump beschworenen "ewigen Frieden" für Nahost riesige Hürden.

Schon am heutigen Sonntag sollen die palästinensische Terrororganisation Hamas und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) laut Hamas-Quellen damit beginnen, die noch lebenden Geiseln an vereinbarten Punkten in dem Kriegsgebiet zu versammeln. Es handelt sich nach Angaben Israels um 20 von insgesamt 48 Geiseln, darunter eine Frau, die durch das Rote Kreuz dann freikommen sollen.

Noch am Montag will Trump sich mit Geisel-Angehörigen treffen, eine Rede im israelischen Parlament halten und dann weiterreisen zur Zeremonie in Ägypten. Dort werden mehr als 20 Staats- und Regierungschefs erwartet, unter anderem aus Europa und der arabischen Welt. Anreisen werden etwa UN-Generalsekretär António Guterres, Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie Jordaniens König Abdullah II.

Teilnahme Netanjahus in Ägyten sehr unwahrscheinlich

Ob und welche neuen Beschlüsse zum Krieg es bei dem Treffen in Scharm el Scheich geben könnte, ist unklar. Aus Kreisen der Hamas hieß es, ihre Delegation werde nicht teilnehmen. Auch eine Teilnahme von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu scheint damit äußerst unwahrscheinlich.

Übergeben werden sollen an Israel auch sterbliche Überreste 27 weiterer Geiseln der Hamas und eines schon 2014 getöteten israelischen Soldaten. Das israelische Ministerium für religiöse Dienste hat Berichten zufolge entsprechende Vorbereitungen getroffen

- allerdings unter der Sorge, dass die Hamas in dem weitgehend

zerstörten Gazastreifen nicht alle Leichen finden kann oder dies behauptet. Aus Kreisen der Hamas hieß es, alle lebenden und möglichst auch die toten Geiseln sollten bis Montagmorgen um 5.00 Uhr MESZ übergeben werden. "Israel ist vorbereitet", teilte Regierungschef Netanjahu mit.

Im Gegenzug muss Israel gemäß der Abmachung und ähnlich wie bei zwei vorigen Waffenruhen knapp 2.000 inhaftierte Palästinenser freilassen - darunter bis zu 250 Gefangene, die wegen Terrorangriffen zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wurden. Zuvor gab es Spekulationen darüber, ob auch einige besonders prominente palästinensische Häftlinge freikommen könnten.

Schock und Verzweiflung bei Heimkehrern in Gaza

In Gaza läuft im Zuge der geltenden Waffenruhe die Rückkehr Vertriebener in ihre früheren Wohngegenden. Nach palästinensischen Angaben sind seit Freitag mehr als 300.000 Menschen in den Norden Gazas zurückgekehrt - viele reagieren schockiert auf das Ausmaß der Zerstörungen oder haben ihr Zuhause verloren.

In Teilen des Gebiets wurde im August eine Hungersnot erklärt - eine Einstufung, die Netanjahu als "Lüge" bezeichnete. Seit Beginn der Waffenruhe hat Israel nun die Einfuhr von mehr Hilfsgütern in das Gebiet erlaubt: Täglich sollen rund 600 Lastwagen einfahren. Das ist nach UN-Angaben die Mindestmenge, um die Bevölkerung zumindest mit dem Nötigsten zu versorgen. Laut israelischen Sicherheitskreisen soll etwa auch die Reparatur von Wasserleitungen, Abwassersystemen und Bäckereien möglich sein.

Nach zwei Jahren Krieg ist die Lage für die Palästinenser im von Israel abgeriegelten Gazastreifen verzweifelt. Hunderttausende müssen sich in einer zu weiten Teilen zerstörten, vermutlich von Blindgängern übersäten Trümmerlandschaft zurechtfinden, in der sie nur durch dauerhafte Hilfe von außen überleben können.

Gewalt zwischen Hamas und Clans in Gaza

Zudem ist eine Besserung der Lage in Gaza durch die Waffenruhe längst nicht sicher. Es gibt erste Berichte über Gewalt zwischen Hamas-Mitgliedern und bewaffneten Clans in Gaza. Gezielte Tötungen und Racheakte sind auch dann weiter möglich, wenn die Kämpfe mit Israels Armee sich im Rahmen der Waffenruhe und darüber hinaus beruhigen.

Es ist nicht absehbar, ob das Abkommen zu einem längerfristigen Ende der Kämpfe in Gaza führen wird. Zwei der größten Streitpunkte bleiben die Entwaffnung der Hamas, die in Trumps Friedensplan vorgesehen ist, und der komplette Abzug von Israels Armee aus dem Gebiet. Nach einem vereinbarten Rückzug hält sie weiterhin etwa die Hälfte Gazas besetzt. Die Hamas spricht Israel zudem weiterhin das Existenzrecht ab, Netanjahu und seine rechtsextremen Regierungspartner wollen die Hamas restlos zerschlagen.

Trump verbucht die vorläufige Einigung trotzdem schon als historischen Erfolg für sich. Bei seinem Treffen mit Familien der Geiseln, der Rede im israelischen Parlament und der Zeremonie in Ägypten kann er auf symbolträchtige Bilder hoffen. Montagabend soll er aus der Region zurück nach Washington reisen.

Trumps Sondergesandter Steve Witkoff lobte den US-Präsidenten gestern bereits bei einer Großkundgebung in der israelischen Metropole Tel Aviv. "Wir alle sind Präsident Trump zu tiefstem Dank verpflichtet", sagte er. Viele der Teilnehmer - nach Angaben der Organisatoren rund 400.000 - jubelten und dankten Trump in Sprechchören. Beim Namen Netanjahus ertönten dagegen ein Pfeifkonzert und Buhrufe. Viele Angehörige und Freunde der Geiseln werfen Netanjahu vor, seine politischen Motive über das Schicksal der Geiseln gestellt zu haben./ro/DP/men

Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.

Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.

Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.

Factset   Mountain-View
© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.

Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Langfristige Wertentwicklungen und Kursschwankungen insbes. zu Finanzinstrumenten, bzw. zu Finanzindizes entnehmen Sie bitte der jeweiligen Detailseite. Bitte beachten Sie: Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für eine künftige Wertentwicklung (Performance) und Renditechance. Die Rendite kann in Folge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.