Hier erhalten Sie Erklärungen der im Bereich Strukturierte Produkte-Suche verwendeten Auswahlmöglichkeiten und allgemeinen Produktdaten.
Aufgeld
Das Aufgeld drückt aus, um wie viel Prozent der Basiswert bis zur Fälligkeit des Optionsscheins steigen (Call) bzw. fallen (Put) muss, damit der Investor keinen Verlust erleidet.
Das Aufgeld kann beim Call-Optionsschein auch interpretiert werden als Prozentsatz, um den der Erwerb des Basiswerts durch Kauf und sofortige Ausübung des Optionsscheins teurer ist als im Vergleich zum direkten Erwerb des Basiswerts. Beim Put-Optionsschein gibt das Aufgeld an, um welchen Prozentsatz der Verkauf des Basiswerts durch Erwerb des Optionsscheins und sofortige Ausübung des Optionsrechts im Vergleich zum direkten Verkauf des Basiswerts teurer ist.
Mit abnehmender Restlaufzeit verringert sich üblicherweise das Aufgeld des Optionsscheins.
Omega
Omega gibt an, um welchen Prozentsatz sich der Kurs des Optionsscheins bei einer Kursveränderung des Basiswerts um ein Prozent verändert.
Im Gegensatz zum Hebel, der eine gleich starke absolute Kursveränderung von Optionsschein und Basiswert unterstellt, mißt Omega durch die Berücksichtigung des Delta die tatsächliche Hebelleistung des Optionsscheins. Insbesondere bei Optionsscheinen mit einer Moneyness kleiner als 1, d.h. bei aus dem Geld notierenden Optionsscheinen können Fehlbewertungen, die bei einer Fokussierung auf den Hebel entstehen, vermieden werden.
Der Anleger sollte daher bei einer Analyse verschiedener Optionsscheine in Bezug auf ihre Renditeerwartung im Vergleich zu einer Direktinvestition in den Basiswert allein auf Omega als aussagekräftige Kennzahl zurückgreifen.
Put
Die englische Bezeichnung für "Verkaufsoption" ist "Put". Der Käufer derselben erwirbt das Recht - aber nicht die Pflicht - während der Laufzeit die angebotenen Wertpapiere zu den festgelegten Konditionen zu verkaufen. Der Gegensatz dazu ist ein "Call" bzw. die Kaufoption.
Rho
Rho ist eine Kennzahl zur Beurteilung von Optionsrisiken. Sie erklärt den Einfluß von Zinsveränderungen des Basisinstruments auf den Optionspreis.
Optionsschein
engl.: warrant
Ein Optionsschein (OS) verbrieft das Recht, aber keine Verpflichtung, eine feste Anzahl (z.B. Anleihen, Aktien o.ä.) zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put).
Performance
auch: Wertentwicklung, Rate of Return, Total Return
Angelsächsische Bezeichnung für Leistung, Erfolg. Performance steht für den Ertrag einer Kapitalanlage. Sie gibt den Wertzuwachs als Leistung eines Kapitalanlage-Managements z.B. von Banken, Investmentfonds oder Vermögensverwaltungen an. Die Performance gibt den historischen Ertrag (in %) für einen bestimmten Anlagezeitraum (Referenzperiode) an. Dieser Ertrag berechnet sich zum einen aus der Kursveränderung und zum anderen aus vereinnahmten Dividenden, Zinserträgen und Zinseszinsen.
Knock-Out-Zertifikate / -Produkte
Knock-Out-Zertifikate bieten Anlegern die Möglichkeit, entweder von steigenden oder von fallenden Kursen des Basiswertes überproportional zu profitieren. Verantwortlich dafür ist der Hebeleffekt. Über den Hebeleffekt kann man bereits mit einem vergleichbar geringen Kapitaleinsatz Überproportionale Gewinne erzielen. Dieser Hebel resultiert aus der Tatsache, dass der Kapitaleinsatz bei Erwerb des Zertifikates niedriger ist als beim Direktinvestment. Wesentlicher Bestandteil ist eine Knock-Out-Schwelle bei deren errreichen das Zertifikat sofort wertlos verfällt.
Implizite Volatilität
Maß für die erwartete Preisfluktuation des Basiswertes, das aufgrund der aktuellen Marktpreise und nicht aufgrund historischer Daten über die Preisfluktuationen des Basiswertes berechnet wird.
Gamma
Der Gammafaktor mißt den Umfang der Veränderung des Deltafaktors, welcher eine theoretisch mögliche Veränderung der Optionsprämie aufgrund Kursveränderungen angibt.
Innerer Wert
Der innere Wert ergibt sich aus der Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswerts und dem Basispreis und entspricht somit dem Gewinn, der sich bei sofortiger Ausübung des Optionsscheins ergeben würde. Da bei Optionsscheinen keine Verpflichtung zur Ausübung eingegangen wird, kann der innere Wert nicht negativ sein.
Der innere Wert mißt, wie weit ein Optionsschein im Geld, am Geld bzw. aus dem Geld ist.
Der Optionsschein ist im Geld, wenn der aktuelle Kurs des Basiswerts über (Call) bzw. unter (Put) dem Basispreis liegt und der innere Wert somit positiv ist. Am Geld ist ein Optionsschein, wenn der aktuelle Kurs des Basiswerts gleich dem Basispreis ist. Der Optionsschein hat keinen inneren Wert, wenn der aktuelle Kurs des Basiswerts unter (Call) bzw. über (Put) dem Basispreis liegt. Der Optionsschein ist dann aus dem Geld.
Die Parität eines Optionsscheins unterscheidet sich nur insoweit von seinem inneren Wert als die Parität auch negativ sein kann.
aktueller Kurs > Basispreis
Call: Inn. Wert positiv >> im Geld
Put: Inn. Wert = Null >> aus dem Geld
aktueller Kurs = Basispreis
Call: Inn. Wert = Null >> am Geld
Put: Inn. Wert = Null >> am Geld
aktueller Kurs < Basispreis
Call: Inn. Wert = Null >> aus dem Geld
Put: Inn. Wert positiv >> im Geld
Währungssicherung (Quanto)
Quanto ist keine eigene Produktklasse, sondern ein Namenszusatz für währungsgesicherte Produkte aller Art. Quanto-Zertifikate beziehen sich auf Basiswerte wie Aktien, Indizes oder Rohstoffe, deren Kurse nicht in Euro notieren. Ein Quanto-Zertifikat schaltet somit etwaige Währungsschwankungen aus. Relevant bleibt nur noch die absolute Performance des Basiswertes. Diese Währungsabsicherung führt oftmals zu höheren Kosten
ISIN
Abkürzung für International Security Identification Number.
Die ISIN dient der eindeutigen internationalen Identifikation von Wertpapieren. Sie besteht aus einem zweistelligen Ländercode (zum Beispiel DE für Deutschland), gefolgt von einer zehnstelligen alphanummerischen Kennung.
Obere Kursschwelle (Cap)
Als Cap wird der maximale Rückzahlungsbetrag eines "Capped" Zertifikates bezeichnet.
Hebel
Der Hebel drückt die Effizienz der Kapitalnutzung beim Erwerb von Optionsscheinen im Vergleich zum direkten Investment in den Basiswert aus. Dieser wirkt grundsätzlich in beide Richtungen, d.h. erhöht die Gewinnchancen wie auch das Verlustrisiko
Moneyness
Die Moneyness drückt das Verhältnis von aktuellem Kurs des Basiswerts zum Basispreis aus und quantifiziert somit die Werthaltigkeit eines Optionsscheins.
Ebenso wie die Parität und der innere Wert mißt auch die Moneyness, wie weit ein Optionsschein im Geld, am Geld bzw. aus dem Geld ist.
Die Moneyness eines Optionsscheins ist größer als 1, wenn der aktuelle Kurs des Basiswerts über (Call) bzw. unter (Put) dem Basispreis liegt. Der Optionsschein befindet sich somit im Geld.
Am Geld ist ein Optionsschein, wenn der aktuelle Kurs des Basiswerts gleich dem Basispreis ist. In diesem Fall ist die Moneyness gleich 1.
Der Optionsschein hat eine Moneyness kleiner als 1, wenn der aktuelle Kurs des Basiswerts unter (Call) bzw. über (Put) dem Basispreis liegt. Der Optionsschein ist dann aus dem Geld.
aktueller Kurs > Basispreis
Call: Moneyness > 1 >> im Geld
Put: Moneyness < 1 >> aus dem Geld
aktueller Kurs = Basispreis
Call: Moneyness = 1 >> am Geld
Put: Moneyness = 1 >> am Geld
aktueller Kurs < Basispreis
Call: Moneyness < 1 >> aus dem Geld
Put: Moneyness > 1 >> im Geld
Bezugsverhältnis (Ratio)
Das Bezugsverhältnis drückt aus, auf wie viele Einheiten des Basiswerts sich jeweils ein Optionsschein bezieht bzw. wie viele Bruchteile des Basiswerts mit jeweils einem Optionsschein bezogen werden können. Das Bezugsverhältnis wird auch als Optionsverhältnis bezeichnet.
Knock-Out
Knock-out und Knock-in-Ausstattungsmerkmale sind zusätzliche Merkmale , die jeder Art von Optionsrechten hinzugefügt werden können.
Knock-Out Schwelle
Kursbarriere, bei deren Erreichen ein Knock-out-Produkt in der Regel wertlos verfällt.
Laufrichtung des Basiswerts
Dieser Begriff gibt an, ob der Basiswert eines Produktes von der positiven Kursentwicklung des Basiswertes profitieren könnte (long) oder von einer negativen (short).
Maximale Renditechance
Gibt die Chance in Prozent an mit der man die maximale Rendite erwirtschaften kann.
Notiz
Einheit, in der Wertpapier oder Index notiert, z.B. Währung, % oder Punkte.
Renditechance
Bezeichnet die Möglichkeit einer positiven Wertentwicklung (ohne Garantie) in der Zukunft, meist unter Voraussetzungen.
Bull
Als Bull werden im Englischen Optimisten, die auf einen signifikanten Anstieg der Börsenkurse spekulieren, bezeichnet. Siehe auch: Haussier.
Der Gegensatz hierzu wird durch die Bezeichnung "bear" ausgedrückt.
Break-Even
Der Break-Even ist der Kurs des Basiswerts, der erreicht werden muss, damit der Investor unter Berücksichtigung der zu zahlenden Optionsprämie bei Ausübung des Optionsrechts keinen Verlust erleidet.
Unter Vernachlässigung der Transaktionskosten erzielt der Investor bei einem Call-Optionsschein dann einen Gewinn, wenn der Kurs des Basiswerts bei Ausübung des Optionsrechts über dem Break-Even notiert.
Im Falle eines Put-Optionsscheins muss der Kurs des Basiswertes unter den Break-Even fallen, damit für den Erwerber aus der Transaktion ein Gewinn resultiert.
Emissionsvolumen
Als Emissionsvolumen bezeichnet man den Gesamtnominalbetrag bzw. die Gesamtstückzahl eines Wertpapiers zum Zeitpunkt der Emission
Faktor-Zertifikate
Ein Faktor-Zertifikat gehört zur Gruppe der gehebelten Zertifikate.. Faktor-Zertifikate bilden die Wertveränderungen des Basiswertes ab und zwar nicht 1:1, sondern zu einem höheren Faktor.
Finanzinstrument
Finanzinstrumente sind Anlagegüter verschiedener Art, wie Aktien, Schuldverschreibungen, Investmentanteile o.a.
Frequenz
Unter Frequenz versteht man dass historische Kurse pro Tick, pro Minute oder pro Stunde angezeigt werden.
Hebelprodukte
Hebelprodukte bieten Anlegern die Möglichkeit, entweder von steigenden oder von fallenden Kursen des Basiswerten Überproportional zu profitieren. Verantwortlich dafür ist der Hebeleffekt.
Intraday-Spanne
Die Intraday- Spanne gibt den Höchst- Tiefst- und aktuellen Kurs des jeweiligen Tages an.
Zeitwert
Der Zeitwert errechnet sich aus der Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Optionsscheins und dem inneren Wert. Ist der innere Wert eines Optionsscheins Null, resultiert der Preis des Optionsscheins ausschließlich aus dem Zeitwert.
Der Zeitwert ist als Entgelt für die Vorteile des Optionsscheinkäufers im Vergleich zum Direktinvestor zu interpretieren und basiert auf dem Liquiditätsvorteil (der Optionsscheinkäufer muss einen geringeren Geldbetrag als der Käufer des Basiswerts aufwenden) und dem Recht zu entscheiden, ob der Optionsschein ausgeübt werden soll oder wertlos verfallen gelassen wird. Die Vorteile des Optionsscheinkäufers verringern sich mit abnehmender Restlaufzeit des Optionsscheins, so dass - ceteris paribus - auch der Zeitwert sinkt, bis er am Ende der Laufzeit Null beträgt und sich der Gesamtwert des Optionsscheins allein aus dem inneren Wert ermittelt.
Auflageniveau
Bezeichnet den Preis am Tage der Erstauflage eines Wertpapiers. Wird oftmals bei Basiswerten von Zertifikaten verwendet.
Ausübungsart
Bei Optionsscheinen amerikanischen Typs können Sie das Optionsrecht an jedem Bankarbeitstag während der Laufzeit ausüben. Bei Optionsscheinen europäischen Typs ist dies nur am Ende der Laufzeit möglich. Daneben können die Emissionsbedingungen weitere Ausübungsbeschränkungen vorsehen.
Barriere
Es handelt sich bei der Barriere um einen bestimmten Schwellenwert, also einen bestimmten Wert/Kurs des Basiswertes Je nach Produktart und -ausgestaltung tritt ein bestimmtes Ereignis ein, wenn dieser Schwellenwert erreicht, unter- oder auch überschritten wird. Das Ereignis ist in den Emissionsbedingungen genau definiert.
Vega
Vega gibt an, um welchen Betrag sich der theoretische Wert des Optionsscheins bei Konstanz aller weiteren Bewertungsparameter verändert, wenn die Volatilität des Basiswerts um eine Einheit steigt bzw. fällt. Ein hohes Vega bedeutet somit, daß der Optionsscheinkurs verhältnismäßig stark auf Veränderungen in der Volatilität des Basiswerts reagiert.
Aus mathematischer Sicht ist Vega die erste Ableitung des Optionsscheinkurses nach der Volatilität.
Die hier ausgewiesene Kennzahl wird jeweils auf Basis einer Erhöhung der Volatilität um einen Prozentpunkt berechnet und daher mit einem positiven Vorzeichen ausgewiesen.
Da sich mit einer Erhöhung der Volatilität die Chance auf Kursveränderungen des Basiswerts in die "richtige" Richtung verbessert, führt eine steigende Volatilität bei Konstanz aller weiteren Bewertungsparameter zu einem Kursanstieg sowohl von Call-Optionsscheinen als auch von Put-Optionsscheinen. Das mit einer steigenden Volatilität verbundene Risiko einer Kursbewegung des Basiswerts in die "falsche" Richtung wird hingegen durch das Recht, auf die Ausübung der Option zu verzichten, berücksichtigt.
WKN
siehe: Wertpapier-Kennnummer
Bear
Bear steht im Gegensatz zum Bull. Hier wird auf fallende Preise spekuliert.
Call
Die englische Bezeichnung für "Kaufoption" ist "Call". Der Käufer derselben erwirbt das Recht - aber nicht die Pflicht - während der Laufzeit die angebotenen Wertpapiere zu den festgelegten Konditionen zu kaufen. Der Gegensatz dazu ist ein "Put" bzw. die Verkaufsoption.
Delta
Delta drückt die absolute Veränderung des theoretischen Werts eines Optionsscheins aus, die sich in Abhängigkeit einer Kursveränderung des Basiswerts um eine Einheit ergibt. Die Multiplikation des Delta mit der Kursveränderung des Basiswerts - unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses - ergibt somit die Kursveränderung des Optionsscheins. Mathematisch betrachtet stellt Delta die erste Ableitung des Optionsscheinkurses nach dem Kurs des Basiswerts dar.
Call-Optionsscheine weisen immer ein Delta zwischen Null und Eins auf, während das Delta für Put-Optionsscheine Werte zwischen minus Eins und Null annehmen kann.
Die Höhe des Delta ist von der Moneyness des Optionsscheins abhängig und verändert sich als dynamische Kennzahl mit den Kursveränderungen des Basiswerts. Je tiefer ein Optionsschein im Geld ist, desto höher ist sein Delta bzw. je weiter ein Optionsschein aus dem Geld ist, desto stärker nähert sich das Delta Null an.
Moneyness > Eins
Call: 0,5 < Delta< 1
Put: - 1 < Delta < - 0,5
Moneyness = Eins
Call: Delta = 0,5
Put: Delta = 0,5
Moneyness < Eins
Call: 0 < Delta < 0,5
Put: - 0,5 < Delta < 0
Bewertungstag
Der Bewertungstag, auch Feststellungs- oder Stichtag genannt, ist der Tag, an dem der Kurs des Basiswertes (z. B. der Schlusskurs) festgestellt wird. Von diesem Kurs leiten sich Art und Höhe der Rückzahlung ab. Der Bewertungstag geht dem Fälligkeitstag meist einige Tage voraus. Anlageprodukte können auch mehrere Feststellungstage haben.
Theoretischer Wert
Der theoretische Wert stellt den Kurs dar, der sich aus dem zugrundegelegten optionspreistheoretischen Bewertungsmodell und der folgenden Eingabeparameter ergibt:
- aktueller Kurs des Basiswerts
- Basispreis
- Restlaufzeit
- Zinssatz für risikolose Kapitalanlagen
- historische Volatilität des Basiswerts
Für Aktien-, Basket- und Index-Optionsscheine europäischen Typs, d.h. eine Ausübung ist nur zum Ende der Laufzeit möglich, basiert der theoretische Wert auf dem Black-Scholes-Modell.
Für Aktien-, Basket- und Index-Optionsscheine amerikanischen Typs, d.h. eine Ausübung ist jederzeit während der Laufzeit möglich, wird auf eine von MacMillan, Stoll und Whaley entwickelte Erweiterung des Black-Scholes-Modells zurückgegriffen, die das Recht der vorzeitigen Ausübung quantifiziert.
Um Dividendenzahlungen hinreichend zu berücksichtigen, wird für deutsche Aktienoptionsscheine mit einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr die Formel unter Berücksichtigung einer diskreten Dividendenzahlung angepaßt.
Für alle anderen Aktien-, Basket- und Indexoptionsscheine wird eine stetige Dividendenrendite unterstellt und das Black-Scholes-Modell bzw. die Erweiterung durch MacMillan, Stoll und Whaley entsprechend angepaßt.
Der theoretische Wert von Devisenoptionsscheinen (Garman-Kohlhagen-Modell), Zinsoptionsscheinen und Rohstoffoptionsscheinen wird mittels modifizierter Black-Scholes-Formeln ermittelt.
Für den Investor bietet sich ein Vergleich des theoretischen Werts mit dem aktuellen Börsenkurs des Optionsscheins an. Eine Analyse der für die Bewertung relevanten Parameter verdeutlicht, daß eine Abweichung insbesondere auf eine differierende Volatilitätseinschätzung zurückzuführen ist; daneben können jedoch auch der Zinssatz für risikolose Kapitalanlagen sowie eine unterschiedliche Prognose der künftigen Dividendenausschüttungen des Basiswerts Bewertungsunterschiede hervorrufen.
Während der theoretische Wert auf Basis der historischen Volatilität berechnet wird, ist für den Börsenkurs entscheidend, welche zukünftige bzw. implizite Volatilität vom Emittenten bzw. von den Marktteilnehmern erwartet wird.
Notiert der Marktpreis unter dem theoretischen Wert ist die historische Volatilität höher als die implizite Volatilität. Wird hingegen ein über dem theoretischen Wert liegender Börsenkurs festgestellt, ist die historische Volatilität niedriger als die erwartete zukünftige Volatilität.
Um Optionsscheine hinsichtlich ihrer Preisstellung sinnvoll beurteilen zu können, ist es daher notwendig, die jeweilige implizite Volatilität zu berechnen, um anschließend
- Optionsscheine auf einen identischen Basiswert sowie mit ähnlichen Charakteristika in Bezug auf den Basispreis und die Restlaufzeit vergleichen zu können und
- die implizite Volatilität mit den eigenen Erwartungen bezüglich der zukünftigen Volatilität des Basiswerts zu vergleichen und daraus Kauf- bzw. Verkaufsstrategien abzuleiten.
Theta
Theta drückt aus, um welchen Betrag der theoretische Wert des Optionsscheins bei Konstanz aller weiteren Bewertungsparameter sinkt, wenn die Restlaufzeit des Optionsscheins um eine Einheit, z.B. einen Tag (Tagestheta) oder eine Woche (Wochentheta) zurückgeht.
Die hier ausgewiesene Kennzahl ist jeweils auf Basis des Wochentheta berechnet und wird stets mit einem negativen Vorzeichen dargestellt, da der Wert eines Standard-Optionsscheins mit abnehmender Restlaufzeit geringer wird.
Mathematisch ist Theta die erste Ableitung des Optionsscheinkurses nach der Restlaufzeit.
Da das mit dem Optionsschein verbriefte Recht einer zeitlichen Beschränkung unterliegt, verringert sich mit abnehmender Restlaufzeit die Chance einer für den Optionsscheininvestor günstigen Kursentwicklung, so daß Call- und Put-Optionsscheine bei Konstanz aller weiteren Bewertungsparameter einem permanenten Wertverlust unterliegen. Theta erlaubt somit eine Aussage über den Zeitwertverfall des Optionsscheins. Bei nur noch sehr kurz laufenden Optionsscheinen sollte der Anleger den Zeitwertverfall genau beobachten, wobei dessen Intensität von der Moneyness des Optionsscheins abhängig und insbesondere bei am Geld notierenden Optionsscheinen in den letzten beiden Monaten stark ausgeprägt ist.
Tick
Kleinste nach den Kontrakt- bzw. Geschäftsbedingungen mögliche Preisänderung bei Geschäften an Termin- oder Kassabörsen.
Emissionspreis
Der Emissionspreis wird vom Emittenten festgelegt und bezeichnet den Preis zu dem das Wertpapier zu Beginn erworben werden kann. Darauffolgend ergibt sich der Preis nach Angebot und Nachfrage und kann sowohl über als auch unter dem Emissionspreis liegen.
Seitwärtsrenditechance
Die Seitwärtsrendite gibt den Gewinn an, der erzielt wird, wenn der Basiswert am Ende der Laufzeit gleich hoch notiert wie zum Beobachtungszeitpunkt.
Spanne
Die Handelsspanne (auch Marge oder kurz Spanne) ist im Handel die Differenz zwischen Verkaufs- und Kaufkurs des Wertpapiers, ausgedrückt in Prozenten des Verkaufskurses.
Stop-Loss
Als Stop-Loss bezeichnet man einen speziellen Limitzusatz. Mit einer Stop-Loss-Order erteilen Sie Ihrer Bank den Auftrag ein Wertpapier automatisch zu verkaufen, sobald dessen Kurs eine von Ihnen festgelegte Kursmarke (Stop-Loss Schwelle) erreicht oder unterschreitet.
Stop-Loss Schwelle
Mit einer Stop-Loss-Order erteilen Sie Ihrer Bank den Auftrag ein Wertpapier automatisch zu verkaufen, sobald dessen Kurs eine von Ihnen festgelegte Kursmarke (Stop-Loss Schwelle) erreicht oder unterschreitet.
Long
Hat man Wertpapiere gekauft, so wird man als Long bezeichnet.
Gegenteil: Short. Long wird auch bei Produkten verwendet, die von einer positiven Marktentwicklung profitieren können.
Short
Hat ein Anleger eine Position verkauft, ohne sie zu besitzen (leerverkauft), bezeichnet man ihn als short. Er verkauft also in der Erwartung, seine offene Position zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen (glattgestellen) zu können.
Gegenteil: long. Short wird auch bei Produkten verwendet, die von einer negativen Marktentwicklung profitieren können.
Basispreis (Strike)
Der Basispreis gibt den Kurs an, zu dem der Basiswert am Ende der Laufzeit (europäischer Optionsschein) oder zu jedem Zeitpunkt während der Laufzeit (amerikanischer Optionsschein) bezogen werden kann. Der Basispreis wird auch als Bezugspreis, Ausübungspreis oder Strike-Preis bezeichnet.
Partizipationsrate
Die Partizipationsrate gibt an, in welchem Maß der Anleger an Gewinnen des zugrunde liegenden Index beteiligt ist. Je höher die Partizipation, desto höher die Gewinnchancen.