Nachrichten Detail

Enthaltene Instrumente

ROUNDUP: Streit zwischen Baerbock und Netanjahu? - AA weist Bericht zurück

Fri Apr 19 10:36:21 CEST 2024

TEL AVIV/BERLIN (dpa-AFX) - Das Auswärtige Amt hat einen Bericht über einen Disput zwischen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über die Lage im Gazastreifen als irreführend bezeichnet. Kernpunkte der Darstellung des einstündigen Treffens der beiden am Mittwoch seien falsch, schrieb das Auswärtige Amt am Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter). Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich gleichlautend.

Eine Journalistin des israelischen TV-Senders Channel 13 hatte zuvor auf X von einem schwierigen Treffen zwischen Baerbock und Netanjahu berichtet. Grund soll demnach gewesen sein, dass Baerbock Aufnahmen aus dem Gazastreifen gezeigt wurden, auf denen mit Lebensmittel gefüllte Märkte zu sehen waren. Die Grünen-Politikerin habe daraufhin auf den Hunger der Menschen in dem Küstengebiet hingewiesen und Netanjahu angeboten, Bilder hungernder Kinder auf ihrem Handy zu zeigen.

Netanjahu soll erwidert haben, sie solle sich Fotos der Märkte und auch von Menschen am Strand anschauen, es gebe keine Fälle von Hunger dort. Baerbock riet ihm dem Bericht zufolge dazu, die Bilder nicht zu zeigen, da sie nicht der Realität im Gazastreifen entsprächen.

Israels Regierungschef wiederum soll darauf lautstark erwidert haben, dass die Fotos echt seien und Israel nicht wie die Nazis eine erfundene Realität zeige. Die Nazis hatten 1942 etwa ein Filmteam einen Propagandafilm mit gestellten Szenen des Alltags im Warschauer Ghetto drehen lassen.

Baerbock solle Netanjahu daraufhin gefragt haben, ob er sagen wolle, dass etwa Mediziner im Gazastreifen sowie internationale Medien nicht die Wahrheit berichteten.

Die Aufnahmen der mit Obst und Gemüse gefüllten Marktstände hatte vor wenigen Tagen die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde veröffentlicht. Sie zeigen Märkte im Norden des besonders vom Lebensmittelmangel betroffenen Küstengebiets. Hilfsorganisationen und Cogat zufolge kamen dort jüngst einige Hilfen an. Helfern und Anwohnern zufolge reichen diese aber noch lange nicht aus.

Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) war die Rate der im Gazastreifen einfahrenden Lastwagen mit Nahrungsmitteln im März und April aber insgesamt nur halb so hoch wie im Januar. "Derzeit kommen immer noch zu wenige Lastwagen rein, es gibt weiter lange Wartezeiten an den Checkpoints und die anhaltenden Kämpfe erlauben keine sichere flächendeckende Verteilung von Hilfe", sagte der Leiter des Berliner Büros des UN-Welternährungsprogramms, Martin Frick. Noch immer gelange aber nicht genügend Hilfe vor allem über den wichtigen Landweg in das Gebiet, sagte Baerbock am Mittwoch bei ihrem Besuch in Israel. Sie forderte dabei erneut eine Ausweitung der Hilfslieferungen und eine sichere Verteilung der Güter vor Ort.

Die USA hatten angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen jüngst ihren Verbündeten Israel zur raschen Ausweitung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung aufgefordert. Das israelische Kriegskabinett beschloss daraufhin Anfang April, den Grenzübergang Erez im Norden des Küstengebiets sowie vorübergehend den Hafen von Aschdod für Hilfslieferungen zu öffnen.

Israel argumentiert, es komme ausreichend Hilfe in den Gazastreifen, das Problem sei die Verteilung der Lebensmittel vor Ort.

Die Aufnahmen etlicher badender Palästinenser am Strand von Dair al-Balah im Zentrum des Gazastreifens, von denen Netanjahu bei seinem Treffen mit Baerbock ebenfalls sprach, verbreiteten sich jüngst im Netz und in israelischen Medien. Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, sie würden sich im Meer angesichts der derzeit hohen Temperaturen abkühlen und dort wegen des Wassermangels auch duschen.

"Ich habe keine Ventilatoren, Klimaanlage oder Strom, womit wir diese Situation bewältigen könnten", sagte die Palästinenserin Aridsch Nassar, die in einem Zelt in der Stadt im Zentrum des Gazastreifens untergekommen ist. Tagsüber seien die Temperaturen im Zelt unerträglich. Deshalb badeten sie und ihre kleinen Kinder im Meer. Sie wasche dort auch die Kleidung der Familie. Aufgrund des Wassermangels fürchtet sich die Frau vor Krankheiten.

"Die Menschen draußen denken, dass wir das Meerwasser genießen", sagte der 55 Jahre alte Samir al-Ajubi der dpa. Das Baden sei aber vielmehr den äußeren Umständen geschuldet. "Wir müssen wir täglich duschen und Wasser finden wir nur im Meer." Der fünffache Vater hat sein Zelt am Ufer des Strandes aufgeschlagen. Zuvor war er wegen der drohenden israelischen Offensive aus der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets geflohen.

Als Auswirkung des Gaza-Krieges mussten Hunderttausende Palästinenser den Norden des Gazastreifens in Richtung Süden verlassen. In Rafah leben nach Schätzungen von UN-Organisationen rund 1,5 der 2,2 Millionen Palästinenser unter schwierigsten Bedingungen.

Baerbock hatte bei ihrem siebten Israel-Besuch am Mittwoch unter anderem Netanjahu und Staatspräsident Izchak Herzog getroffen./cir/DP/ngu

Wertentwicklungen (Performances) und Renditechancen werden ohne Berücksichtigung der jeweiligen Produkt-, Dienstleistungskosten und Zuwendungen angezeigt. Diese und deren Auswirkungen auf die Performance und Renditechance des Instruments erhalten Sie kundenindividuell vor Ihrer Transaktion oder im Rahmen Ihrer Beratung bei der HypoVereinsbank.

Alle Angaben ohne Gewähr. Die Informationen auf dieser Seite stellen weder eine Anlageberatung, noch ein verbindliches Angebot dar und dienen ausschließlich der eigenverantwortlichen Information. Insbesondere können sie eine Aufklärung und Beratung durch den Betreuer nicht ersetzen. Die Instrumente sind nur in Grundzügen dargestellt. Ausführliche Informationen enthalten bei Fonds die allein verbindlichen Verkaufsprospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen, die aktuellen Jahres- und Halbjahresberichte, bei anderen Instrumenten die allein verbindlichen Basisprospekte einschließlich etwaiger Nachträge bzw. die Endgültigen Bedingungen und bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen zusätzlich die Basisinformationsblätter. Diese deutschsprachigen Dokumente erhalten Sie bei Fonds in elektronischer Form auf der Detailseite zum Fonds und/oder in Papierform kostenlos über alle HypoVereinsbank Filialen. Bei Finanzinstrumenten, die der PRIIP-Verordnung unterliegen erhalten Sie die deutschsprachigen Basisinformationsblätter in elektronischer und/oder in Papierform kostenlos bei Ihrem Ansprechpartner der HypoVereinsbank. Alle anderen Dokumente können Sie direkt beim Emittenten (Herausgeber) anfordern. Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente unterliegen u.a. Kurs- und Währungsschwankungen, die die Rendite steigern oder reduzieren können. Es kann grundsätzlich zum Verlust des eingesetzten Kapitals kommen. Alle Wertpapiere außer Fonds unterliegen dem Emittentenrisiko und strukturierte Produkte zusätzlich dem Risiko des Basiswertes. Bei Optionsscheinen, Knock out Produkten und Faktorzertifikaten sind starke Kursschwankungen üblich und es besteht ein Totalverlustrisiko.

Die Informationen auf dieser Seite stellen auch keine Finanzanalyse dar. Eine den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Unvoreingenommenheit wird daher nicht gewährleistet. Es gibt auch kein Verbot des Handels - wie es vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen gilt. Diese Information richtet sich nicht an natürliche oder juristische Personen, die aufgrund ihres Wohn- bzw. Geschäftssitzes einer ausländischen Rechtsordnung unterliegen, die für die Verbreitung derartiger Informationen Beschränkungen vorsieht. Insbesondere enthält diese Information weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf von Wertpapieren an Staatsbürger der USA, Großbritanniens oder der Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, in denen die Voraussetzungen für ein derartiges Angebot nicht erfüllt sind.

Factset   Mountain-View
© 2012-2020. UniCredit Bank GmbH (HVB). Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.
Design and Implementation by ByteWorx GmbH.
Powered by FactSet Digital Solutions GmbH.
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch FactSet Digital Solutions GmbH.
Fondsdaten bereitgestellt von Mountain-View Data GmbH.

Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Langfristige Wertentwicklungen und Kursschwankungen insbes. zu Finanzinstrumenten, bzw. zu Finanzindizes entnehmen Sie bitte der jeweiligen Detailseite. Bitte beachten Sie: Vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für eine künftige Wertentwicklung (Performance) und Renditechance. Die Rendite kann in Folge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.